Wiriehornbahnen brauchen 1,1 Millionen zum Überleben
1,1 Millionen Franken muss die Wiriehornbahnen AG zusammenbringen, dann ist die Sesselbahn aus dem Schneider. Mit jährlich 170 000 Franken an Zuschüssen kann der Betrieb aufrechterhalten werden.

Es dürften wie vor einem Jahr über 200 Aktionäre, Mitarbeitende und Talbewohner gewesen sein, die in der Sporthalle Allmiried wissen wollten, wie das angekündigte Sanierungsprojekt aussieht. VR-Präsident Erich Klauwers machte der Versammlung nichts vor. «Vor zwei Tagen wollten wir noch den Schlüssel drehen, doch wie die Verhandlungen jetzt laufen, glauben wir, wenn wir 1,1 Millionen Franken zusammenbringen, schaffen wir das.» Deshalb liegen ab sofort Einzahlungsscheine für improvisierte Zeichnungsscheine auf. Wozu der örtliche KMU-Präsident seine Unterstützung versprach.
Den Willen, die Sanierung und die Zukunft der Wiriehornbahnen zu meistern, gründet der VR auf das Sanierungskonzept der Grischconsulta AG aus Maienfeld, welches deren Vertreter Roland Zegg darstellte. «Bis jetzt haben wir alle Sanierungen erfolgreich abgeschlossen, darunter jene der Bergbahnen Gstaad mit 30 Millionen Franken», sagte er und appellierte an den Glauben an das Machbare. Mit Zahlen belegte er den Rückgang des Wintergeschäftes und die kontinuierlich steigenden Sommererträge.
Die Aufforderung, mit zusätzlicher Beschneiung ins Geschäft zu kommen, widerlegte er mit einem Investitionsaufwand von 1 Million pro Kilometer bei jährlichen Betriebskosten von 50 000 Franken. Mit einem Schuldenschnitt, der Herabsetzung des Eigenkapitals und mit einer Abschreibung auf dem Anlagevermögen soll die Sanierung möglich werden. Dabei hätten sich Bund und Kanton klar zur Sanierungslösung und gegen den Konkurs ausgesprochen. Auch die Gemeinde Diemtigen bekennt sich zum Sanierungsprojekt, erachtet die Beteiligung an der Wiedererhöhung des Aktienkapitals als nicht realistisch, hält Verpflichtungsbeiträge für möglich, aber nicht im jährlichen Umfang von 170 000 Franken.
«Über weitere Beteiligungen entscheiden die Stimmberechtigten»
Nebst den dazu gesuchten Geldgebern sei nach der finanziellen Sanierung eine Neuausrichtung der Bahn, sprich Angebotserweiterungen im Sommer, unausweichlich, so die Grischconsulta AG. Für eine Zukunft der Bahn sprach sich auch der Verein Freunde des Wiriehorns aus, wobei dessen Präsident Hans Wiedmer erneut versprach, das vorhandene Geld werde erst bei einer geretteten Bahn weitergegeben.
Laut Diemtigens Gemeinderatspräsident Martin Wiedmer konnte der Gemeinderat wegen der sich täglich ändernden Situation noch keine Empfehlung abgeben, stehe aber nach wie vor zur angestrebten Sanierung. «Über weitere Beteiligungen entscheiden die Stimmberechtigten an der Gemeindeversammlung vom 26. September 2017», hielt er klar fest.
Läuft die Bahn im Winter?
So konnte vom Plenum niemand die Frage aus dem Publikum beantworten: «Was sagen wir den Mietern von Ferienwohnungen, die nach dem Weiterbestand der Bahn im kommenden Winter fragen?» – «Die Tendenz lautet, wahrscheinlich, ja. Doch wenn uns das Geld ausgeht, ist Feierabend.» So Erich Klauwers im flammenden Aufruf an die Versammlung.
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