Geldblog: Formtief bei GivaudanWird sich Givaudan wieder erholen?
Der Aktienkurs des Aroma- und Duftstoffherstellers ist eingebrochen. Geldexperte Martin Spieler ordnet die Risiken und Chancen ein.

Die Givaudan-Aktien haben stärker nachgegeben, als der Gesamtmarkt. Hat die einst krisenfeste Givaudan ihre besten Zeiten hinter sich? Leserfrage von U.A.
Nein. Die Aktien des Aroma- und Dufstoffherstellers leiden unter den steigenden Zinsen. Höhere Zinsen wirken sich auf hoch bewertete Aktien brutal aus. Obschon der Kurs von Givaudan einiges an Federn hat lassen müssen, ist die Bewertung nach wie vor stattlich. Zudem hat das Unternehmen im dritten Quartal beim Umsatz die Erwartungen verfehlt. Diese Kombination erklärt den Kurseinbruch.
Ich würde die Papiere dennoch keineswegs abschreiben: Givaudan ist in der Lage, die gestiegenen Rohmaterialpreise an die Kundschaft weiterzugeben. In Zeiten mit hoher Inflation werden defensive Firmen mit starker Preissetzungsmacht wie Givaudan zu den Gewinnern zählen. Beim Ziel, ein organisches Wachstum von 4 bis 5 Prozent zu erwirtschaften, sieht sich der Konzern auf Kurs – ebenso bei der Vorgabe, einen freien Cashflow von mindestens 12 Prozent des Umsatzes zu erarbeiten. Wenn dies gelingt, sollte die Dividende gesichert sein. Eine Garantie dafür haben Sie nicht.
Der Kurs dürfte sich mittelfristig erholen.
Ich gehe davon aus, dass sich Givaudan trotz erwarteter Konjunkturabschwächung behaupten wird und aus dem Formtief zurückfindet. Auch der Kurs dürfte sich mittelfristig erholen. Die ZKB sieht den fairen Wert für die Aktie bei 3831 Franken. Selbst wenn dieser tiefer wäre, hätte die Aktie einiges an Kurssteigerungspotenzial.
Fehler gefunden?Jetzt melden.