«Wir waren scheisse heute»
Nach der 1:7-Klatsche gegen YB wollten die Basler vorerst keine Stellungnahme abgeben. Dann aber sprach Fabian Frei.
Was will man nach einer derartigen Abreibung noch sagen? Das fragten sich die Basler Spieler nach dem 1:7 im Stade de Suisse wohl auch und verzogen sich sofort in die Katakomben. Nachdem sie sich etwas gefasst hatten, trat Fabian Frei im Schweizer Fernsehen vor die Kamera und äusserte sich.
«So auseinanderzufallen ist des FC Basel nicht würdig. Das ist unseren Fans gegenüber unentschuldbar – und jedem einzelnen, der sich tagtäglich den Arsch aufreisst, damit wir auf dem Platz stehen.» Etwas später holte der Captain etwas weiter aus, beantwortete schweren Herzens alle Fragen. «Schlussendlich stellt man sich den Fragen, wenn es gut läuft. Dann muss man sich auch stellen, wenn es schlecht läuft – auch wenn es Angenehmeres gibt», sagte Frei umringt von einer Journalisten-Traube.
Schönrederei?
«Dass man drei Gegentore auf Standards gegen eine Mannschaft kassiert, die einem physisch überlegen ist, kann passieren. Sollte nicht, kann aber. Was mich aber enttäuscht ist, dass man auseinanderfällt und eine Rote Karte holt für ein Foul, das nicht sein muss. Dass man sich nicht mehr reinhaut, das darf nicht sein.» Frei suchte nach Worten, die ehrlich sind, die nicht nach Ausreden klingen, aber dennoch loyal zu bleiben.
Zeigt der FCB nicht vielmehr Zerfallserscheinungen? «Wenn man erwartet hat, dass wir 20 Punkte vor YB Meister werden, kann man das so sehen. Es ist so, wie es ist. Wenn man das Kräfteverhältnis der beiden Teams anschaut, liegt es nicht bei einem 1:7», sagte Frei.
Auf die Frage, ob das nicht genau diese Schönrederei sei, die dem FCB zuletzt zum Verhängnis wurde, antwortete er: «Was erwarten Sie, was ich sage? Fakt ist – dann sage ich es halt so – wir waren scheisse heute. Und wenn man scheisse ist, gewinnt man in Bern nicht. Und dabei geht es gar nicht darum, dass man etwas schönreden will. Das müssen wir anschauen.» Er könne aber auch nicht hinstehen, den ganzen Kader schlechtreden und 25 neue Spieler verlangen.
Aufhören, in der Vergangenheit zu leben
Man habe vieles falsch gemacht und müssen daran arbeiten. Frei habe Vertrauen in den Trainer, dass er die Mannschaft wieder auf Vordermann bringt:«Es wird wieder besser, aber dafür muss sich gewaltig etwas ändern. Jeder Spieler muss bei sich selber anfangen, muss den Finger aus dem Hintern nehmen.»
Trainer Marcel Koller musste feststellen, dass sich sein Team nach dem Rückstand «erschreckend naiv» angestellt hatte: «YB hat verdient gewonnen, die Berner hatten mehr Power, wir konnten nicht dagegenhalten.» Es sei nun viel zu tun, so Koller. Vor allem müsse man aber damit aufhören, in der Vergangenheit zu leben.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch