Trainer Aurélien Mioch «Wir müssen weiter an uns arbeiten, arbeiten, arbeiten»
Die YB-Frauen sichern sich beim 2:2 gegen Luzern einen wichtigen Punkt. Baustellen gibt es aber nach wie vor.

Dass es für YB nach zahlreichen gewichtigen Abgängen eine eher schwierige Saison in der Women’s Super League geben würde, war erwartet worden. Jetzt sind sechs Runden gespielt, und nach dem Umbruch klappt immer noch nicht alles. Eines der grössten Probleme offenbarte YB am Samstag gegen Luzern: Die Bernerinnen tun sich mit dem Toreschiessen schwer. Nur dreimal hatten sie vor dem Kräftemessen mit dem Tabellennachbarn getroffen. Nun kamen in einer einzigen Begegnung fast gleich viele Tore dazu. 2:2 unentschieden trennten sich YB, das auf mehrere verletzte Spielerinnen verzichten musste, und die Innerschweizerinnen.
Glücklich machte diese Punkteteilung in beiden Reihen niemanden. «Nein, zufrieden bin ich mit dem Resultat nicht», sagte Cheftrainer Aurélien Mioch nach dem Schlusspfiff. «Wir hatten vor allem in der ersten Halbzeit mehr Tormöglichkeiten. Drei, vier Treffer hätten es sein müssen. Die Chancenauswertung ist schon ein Problem.» Da tut es gut, wenn der Gegner ein bisschen mithilft. Das 1:1 war ein Eigentor der Gäste.
Aber auch in der Defensive gibt es Verbesserungsbedarf. Zweimal ging Luzern in der ersten Halbzeit in Führung – bereits nach knapp zwei Zeigerumdrehungen und später in der 22. Minute. Beide Tore waren Geschenke der YB-Abwehr. Mit dem 1:2 musste die Mioch-Belegschaft bereits den 14. Gegentreffer in der laufenden Saison hinnehmen. Das sind zu viele.
«Wir hatten gute Szenen»
«Letztlich haben wir wenigstens nicht verloren», nannte Mioch das Positivste an diesem Abend. Dies verdankten die YB-Frauen der Amerikanerin Courtney Strode, die nach 60 Minuten den schönsten Angriff des Heimteams mit dem 2:2 abschloss. Überhaupt zeigte sich YB in Durchgang 2 spielerisch deutlich verbessert. Das sah auch Mioch so: «Wir hatten gute Szenen.» In vielen Phasen war die Vorstellung der Bernerinnen sogar sehr gefällig – mit Abstrichen. Zwar wurde vermehrt der Weg Richtung gegnerisches Tor gesucht, wirklich Gefahr vor dem Luzern-Gehäuse vermochte YB allerdings nur selten heraufzubeschwören.

Das ist ein weiteres Problem dieses YB-Teams. Die Offensivabteilung tat sich auch in den vorangegangenen Partien schwer. Mioch: «Wir schaffen es noch nicht, im Vorwärtsgang Überzahlsituationen zu schaffen.» So ist das Verteidigen für jeden Widersacher relativ einfach. «Wir lernen aber weiter», gab der französische Cheftrainer zu verstehen. Bleibt die Feststellung, dass nach der Pause auch Luzern nach vorn nicht mehr viel Produktives zustande brachte und YB-Torfrau Saskia Bürki nur noch selten gefordert wurde.
Punktereserve ausgebaut
Trotz der noch vorhandenen Baustellen ist davon auszugehen, dass YB nach 18 Qualifikationsrunden zu den Playoff-Teilnehmern gehört. Dazu ist mindestens Rang 8 erforderlich. Am Samstag hat YB mit dem siebten gewonnenen Zähler die Punktereserve auf die beiden Letztplatzierten Lugano (1 Punkt) und Yverdon (0 Zähler) ausgebaut. Vermutlich wird die Differenz am Ende noch grösser sein. Die Qualität im YB-Team ist zweifellos vorhanden. «Doch wir müssen weiter an uns arbeiten, arbeiten, arbeiten», sagte Mioch.
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