«Wir jungen Deutschen, wir wachen, siegen oder sterben»
Die deutsche Schriftstellerin Luise Rinser stilisierte sich nach dem Zweiten Weltkrieg zur «deutschen Jeanne d'Arc». Eine neue Biografie zeigt nun, dass sie sehr wohl mit den Nazis kooperierte.
Mit dem «Gefängnistagebuch» von 1946 schrieb sich Luise Rinser zur Widerstandskämpferin gegen das Dritte Reich auf. Das Buch wurde zur Schullektüre, die Autorin berühmt und beliebt: Die über dreissig Bücher, die sie zu Lebzeiten veröffentlichte, verkauften sich millionenfach. Mit ihren Schriften untermauerte sie ihre Karriere als linkskatholische Autorin. Diese Aura brachte ihr 1984 gar eine Kandidatur zur deutschen Bundespräsidentin durch die Grünen ein. Sie unterlag dann Richard von Weizsäcker.