Leserreaktionen«Wir haben geklatscht und vergessen»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Unter anderem zum Applaus fürs Gesundheits- und Pflegepersonal, der nichts bewirken konnte.

Zu «Wir können von Applaus nicht leben»
Wenn die Eltern alt und gebrechlich werden, hält man sich immer wieder in Altersheimen oder in Spitälern auf. So geht es auch mir. Was ich dabei sehe, bewegt mich zutiefst. Ärzte und Pflegende, die sich nicht nur um ihre Patienten sondern auch um deren Angehörigen kümmern. Dies alles tun sie mit einer Professionalität, trotz Überlastung, ständigem Zeitmangel und schlechter Entlöhnung. Und was tun wir? Bis zu diesem Frühling haben die meisten von uns die Mitarbeitenden im Gesundheitswesen nicht wahrgenommen. Wir haben uns nicht darum gekümmert, wie schlecht sie entlohnt werden. Covid-19 hat uns gezwungen, hinzusehen. Wir haben für sie geklatscht und sie anschliessend wieder vergessen. Was für ein Hohn, wir sollten uns schämen. In erster Linie unsere Politiker, welche es nicht fertig bringen, sich im Gesundheitswesen für angemessene Arbeitsbedingungen und Löhne einzusetzen. Aber auch wir müssen uns den Vorwurf gefallen lassen, jene Politiker, welche sich nur halbherzig für die Berufsstände im Gesundheitswesen einsetzen, nicht abzuwählen. Christa Erni, Langenthal
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Zu Burgdorf: «Stadtrat will die Norm aufweichen»
Die Unterführung wird besonders zu Stosszeiten stark benutzt. Eine Auflockerung des Fahrverbotes für Velos, Trottinetts, Inlineskates und Skateboards ist nicht angebracht, denn sie bringt die Gefahr von Konfrontationen mit Pendlern und Passanten. Bekannterweise fehlt einigen Benutzern die Rücksicht gegenüber den Fussgängern. Auch in einer sogenannten Velostadt ist es für die Benutzer der genannten Fortbewegungsmittel zumutbar, abzusteigen und diese durch die Unterführung zu stossen oder zu tragen. Hansruedi Hirschi, Wynigen
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Zu «Rote Köpfe wegen oranger Banner»
Die Banner an den Kirchen werden von einigen Leuten als Werbung empfunden. Doch niemand muss sich gegenüber der Kirche verpflichtet fühlen. Ob die Banner vom Betrachter als Werbung oder als moralische Verpflichtung interpretiert werden, ist je nach Interessenlage verschieden. Eine freie Meinungsbildung sollte gewährleistet bleiben. Die Kirche sieht sich verpflichtet, ihre moralische Haltung gegenüber der Gesellschaft offenzulegen. Schmutzige Geschäfte tätigen, um eigennützig davon zu profitieren, charakterisiert Täter. Der vom Parlament vorgelegte indirekte Gegenvorschlag ist ein Freipass für fehlbare Konzerne. Ein eigens verfasster Rechenschaftsbericht verlockt zu Betrug. Wer kontrolliert unaufgefordert solche Berichte und verhindert Missstände? Den Geschädigten fehlen die Mittel, um gegen fehlbare Konzerne vorzugehen. Der Gegenvorschlag ist ein Ablenkungsmanöver, das von Lobbyisten hervorgerufen wurde. Fazit: Geld und Geist von Jeremias Gotthelf könnte heute kaum aktueller sein. Eugen Schneider, Ueberstorf
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