«Wir haben die Initiative unterschätzt»
Mitte Oktober hätten 64 Prozent der Befragten der SVP-Familieninitiative zugestimmt. Die schlechten Zahlen bereiten den Gegnern Sorgen. SP-Präsident Levrat räumt Fehler ein.

Die Gegner der SVP-Familieninitiative geben zu, die Vorlage zu Beginn der Abstimmungskampagne auf die zu leichte Schulter genommen zu haben. Sie versuchen, das Ruder noch herumzureissen.
«Wir haben die Initiative unterschätzt», sagte SP-Präsident Christian Levrat heute vor den Medien in Bern. «Wir sind offen und ehrlich: Unsere heutige Pressekonferenz hat mit den schlechten Umfragewerten zu tun», hielt FDP-Präsident Philipp Müller fest.
Die Parteipräsidenten der BDP und GLP, Martin Landolt und Martin Bäumle, die Co-Präsidentin der Grünen, Regula Rytz, sowie die CVP-Nationalrätin Lucrezia Meier-Schatz stimmten ihnen zu.
«Ich bin davon überzeugt, dass zurzeit noch viele Stimmbürgerinnen und Stimmbürger reflexartig versuchen, hier ein Zeichen zugunsten des traditionellen Familienmodells zu setzen», sagte Landolt. Dies seien durchaus verständliche Beweggründe.
Schlechte Umfragewerte
Die erste SRG-Trendumfrage vom 18. Oktober hatte gezeigt, dass die SVP mit ihrer Initiative sehr gut im Rennen liegt. 64 Prozent der Befragten hätten zu diesem Zeitpunkt dem Anliegen zugestimmt, nur 25 Prozent hätten es abgelehnt. 11 Prozent waren noch unentschlossen.
Der Grund für die hohe Zustimmung liegt gemäss der Umfrage auch im Zuspruch aus dem links-grünen Lager. Bei den SP-Wählern halten sich Befürworter und Gegner der Initiative die Waage, bei den Grünen überwiegen gar die Befürworter.
Um dies bis zur Abstimmung am 24. November zu ändern, müsse «ein Ruck durch die Parteien» gehen, sagte Levrat. Deshalb sei es auch wichtig, dass eine breite Koalition gegen das SVP-Anliegen kämpfe. Er selbst habe sich dazu verpflichtet, «70 bis 80 Prozent der SP-Wähler für ein Nein zu bewegen».
SDA/wid
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