Wie Trump dem Terror in die Hände spielt
Donald Trumps Radikalität wird oft als Wahlkampfgepolter abgetan. Nun sind Aussagen des Hardliners in einem Rekrutierungsvideo der Terrormiliz al-Shabaab aufgetaucht.

Der republikanische US-Präsidentschaftsbewerber Donald Trump ist mit seinen antimuslimischen Äusserungen in einem Propagandavideo der somalischen Al-Shabaab-Miliz aufgetaucht.
Wie das auf die Überwachung von islamistischen Internetseiten spezialisierte US-Unternehmen Site am Samstag berichtete, veröffentlichten die sunnitischen Fanatiker am Neujahrstag ein 51 Minuten langes Rekrutierungsvideo, das sich an potenzielle neue Kämpfer richtet. Darin taucht Trump mit seiner Forderung vom Dezember nach einem Einreiseverbot für Muslime auf.
«Ein Land der religiösen Diskriminierung»: Trumps Aussage dient im Al-Shabaab-Video zur Rekturierung (Video: Youtube/CNN).
Die Bilder von Trump erscheinen zwischen zwei Clips des radikalen Predigers Anwar al-Aulaqi, der die Muslime in den USA dazu aufruft, die «repressive Atmosphäre des Westens» zu verlassen und sich in die islamischen Länder zu begeben. Der in den USA geborene Aulaqi war ein ranghohes Al-Qaida-Mitglied; 2011 wurde er bei einem US-Drohnenangriff im Jemen getötet.
Der US-Milliardär Trump hatte Anfang Dezember die «vollständige und komplette Schliessung» der US-Grenzen für Muslime gefordert. Damit reagierte er auf einen Anschlag im kalifornischen San Bernardino, bei dem ein offenbar dem militanten Islam anhängendes Ehepaar 14 Menschen getötet hatte.
SITE-Direktorin Rita Katz analysierte das Rekrutierungsvideo.
Das Al-Shabaab-Video, in dem auch ein angeblich rassistischer Alltag in den USA beklagt wird, wurde über die Medienstiftung al-Kataib, die die Videos der Shabaab-Miliz verbreitet, im Internetdienst Twitter veröffentlicht.
Die Al-Shabaab-Miliz, die einst Teile der somalischen Hauptstadt Mogadiscio sowie weite Gebiete im Zentrum und im Süden des Landes kontrollierte, wurde in den vergangenen Jahren deutlich zurückgedrängt. Zudem wurden mehrere ihrer Kommandanten getötet.
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