Interview zur Aktionswoche gegen RassismusWie sich zwei Freundinnen gegen rassistische Sprache engagieren
Carla Schär und Umu Ali erzählen, warum das Wort «Migrationshintergrund» problematisch sein kann und wie sie reagieren, wenn in ihrem Beisein diskriminierende Begriffe verwendet werden.

Umu Ali, wann empfinden Sie die deutsche Sprache als diskriminierend?
Umu Ali: Das kommt immer auf den Kontext an, in dem ein Wort gebraucht wird. Meistens sind es Situationen im Alltag – und oft hat es mit rassistischen Begriffen zu tun. Manchmal sind es eigentlich positiv gemeinte Bemerkungen zu meinem Kopftuch wie: «Eigentlich bin ich kein Fan von Kopftüchern, aber so wie Sie es tragen, finde ich es noch schön.» Zudem werde ich oft auf Hochdeutsch angesprochen, weil die Menschen das Gefühl haben, ich spreche die Sprache sowieso nicht. Es geht also über die Wortebene hinaus.