Geldblog: AnlagetippsWie man mit Fonds auf Cyber-Security setzt
Wer in Cyber-Security-Firmen investiert, kann vom Trendthema Cyberschutz profitieren. Hier sind einige Empfehlungen von Geldexperte Martin Spieler.

Als mehrheitlich langfristiger Aktienanleger würde ich gerne im Bereich Cyber-Security eine Aktienanlage tätigen. Bei den Einzelaktien bin ich mir allerdings unsicher, welche ich wählen soll. Daher würde ich lieber in einen Fonds oder einen ETF zu diesem Thema investieren. Können Sie mir diesbezüglich eine Empfehlung abgeben? Leserfrage von S.A.
Immer häufiger sind Unternehmen und Privatleute von Cyber-Attacken betroffen. Insbesondere bei Firmen können solche Angriffe Millionenschäden verursachen. Die Unternehmen sind daher gezwungen, sich zu schützen. Davon profitieren auf der einen Seite Versicherer und auf der anderen Seite Firmen, welche sich auf Cybersicherheit fokussieren.
Der Cyberschutz gehört meines Erachtens zu den Trendthemen der nächsten Jahre, da die Cyberkriminalität rasant zunehmen dürfte. Von diesem Trend kann man im positiven Sinne profitieren, indem man als Anlegerin und Anleger in Cyber-Security-Firmen investiert. Das Problem bei der Sache ist allerdings die Aktienselektion. Für Privatinvestoren ist es sehr schwierig, die passenden Firmen zu finden. Wenn man zudem in Einzelaktien von solchen Unternehmen investiert, geht man ein beträchtliches Klumpenrisiko ein.
Daher teile ich Ihre Überlegung, dass es sinnvoller ist, statt in Einzelaktien aus dem Bereich Cybersicherheit in einen Fonds zu investieren, der breit diversifiziert das Kapital in diesem Sektor anlegt. Zu den Fonds mit einem grossen Volumen im Bereich Cybersicherheit gehört der iShares Digital Security UCITS ETF. Dieser Exchange Traded Fund (ETF) strebt die Nachbildung der Wertentwicklung eines Index an, der aus Wertpapieren von Unternehmen aus Industrie- und Schwellenländern besteht, die signifikante Umsätze aus spezifischen Sektoren im Zusammenhang mit der digitalen Sicherheit erzielen. Referenzindex ist bei diesem Instrument der STOXX Global Digital Security Index.
Bei einem Investment würden Sie somit über das eigentliche Anlagerisiko in den Firmen auch ein Währungsrisiko tragen.
Dieser ETF investiert zum grössten Teil in Unternehmen aus den USA, Japan, Indien und Israel, die eine hohe Dichte an innovativen Cybersicherheitsgesellschaften bieten. Zu den grössten Positionen im Index und damit auch im ETF zählen Firmen wie Cloudflare, Datadog, Zscaler, Fortinet, Palo Alto Networks, Rapid7, Tech Mahindra, New Relic, Arista Networks oder Keyence. Die meisten Namen dürften einer breiten Öffentlichkeit nicht geläufig sein, was die schwierige Titelselektion unterstreicht. Mit diesem ETF erreichen Sie eine gute Diversifikation zu attraktiven Konditionen: Die Gesamtkostenquote liegt mit 0,4 Prozent pro Jahr zwar höher als bei vielen ETFs, die an grosse und nicht spezialisierte Standard-Indizes wie S&P 500 oder SMI gekoppelt sind, ist aber dennoch gut vertretbar.
Eine Alternative wäre der L&G Cyber Security UCITS ETF des britischen ETF-Anbieters Legal & General (LGIM). Dieser bildet die Entwicklung des ISE Cyber Security UCITS Index Net Total Return Index ab, der sich ebenfalls aus Unternehmen des breiten Feldes der Cybersicherheit zusammensetzt. Grösste Positionen sind da ebenfalls Cloudflare und Fortinet, aber auch Fastly, Ping Identity Holding, CrowdStrike, Splunk, Cyberark, Qualys, Blackberry und Juniper Networks. Mit einer Gesamtkostenquote Total Expense Ratio TER von 0,69 Prozent pro Jahr ist dieses Instrument etwas teurer als der ETF von iShares. Beide ETF sind in US-Dollar herausgegeben. Bei einem Investment, das sich meines Erachtens nur als Depotabrundung eignet, würden Sie somit über das eigentliche Anlagerisiko in den Firmen auch ein Währungsrisiko tragen.
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