Der Erbauer des Giessbach-HotelsWie ein französischer Architekt den Berner Fremdenverkehr aufmöbelte
Als um 1860 im Oberland die erste Tourismuswelle anrollte, war Horace Edouard Davinet zur Stelle: Der Franzose, der in Bern wirkte, war einer der gefragtesten Hotelbauer seiner Zeit. Aber er beherrschte auch anderes.

Über die Festtage publizieren wir die besten Reportagen, Interviews und Hintergründe der letzten Monate nochmals. Dieser Artikel erschien erstmals am 7. Juni 2021.
Viel los hier. Nicht nur unten, auf dem Kiesplatz vor dem Grandhotel Giessbach, wo sich das Ausflugsvolk an diesem Frühlingssonntag mit Glace die Aussicht auf den Brienzersee versüsst. Sondern auch oben, an der Fassade des historischen Hauses. Da buhlen verspielte Laubsägearbeiten um Aufmerksamkeit, daneben eckige Türme mit Spitzhelmen, neckische Balkone sowie Terrassen mit eleganten Gusseisengeländern. Es sieht aus, als hätten hier Schweizer Bergschönheit und französische Noblesse zu einer ungewöhnlichen, ja fast irritierenden Allianz zusammengefunden.