Wie der Grossgymer ankommt
Das Gymnasium Thun soll am Standort Schadau bis 2026 räumlich zusammengeführt werden. Die Reaktionen der Anwohnerschaft fielen mehrheitlich positiv aus.

2013 beschloss der Grosse Rat die Fusion der Gymnasien Seefeld und Schadau zum heutigen Gymnasium Thun. Es folgte die organisatorische Zusammenlegung der beiden Standorte. Nun nimmt der Kanton Bern auch noch die letzte Etappe in Angriff: Die beiden Standorte Seefeld und Schadau sollen räumlich zusammengeführt werden. Bis es so weit ist, müssen am Standort Schadau Sanierungs- und Ausbauarbeiten gemacht werden.
Um alle Anwohnerinnen und Anwohner über das Vorhaben zu informieren, lud der Kanton am Mittwochabend zu einem Informationsanlass ein. Für den Einstieg sorgte der Berner Regierungsrat und Baudirektor Christoph Neuhaus. Für ihn mache das Projekt Sinn, schon alleine der Tatsache wegen, dass die beiden Standorte ungefähr einen Kilometer voneinander entfernt seien.
Auch anwesend war Hans-Ueli Ruchti, Rektor des Gymnasiums Thun. Er führte den zahlreich erschienenen Interessierten die Probleme der 2-Standort-Mittelschule genauer aus.
Künftig mehr Vorteile
«Durch die räumliche Trennung bleiben Synergien ungenutzt», sagte Ruchti. Dies betreffe vor allem die Fächer Biologie, Chemie und Physik, von denen an den zwei Standorten jeweils eine Gerätesammlung bestehe. Zusätzlich würden zwei Mediatheken, zwei Sekretariate und zwei verschiedene Hausdienste benötigt. Ausserdem bestehe sowohl im Seefeld als auch in der Schadau Platznot, die durch die Integration der Quarta-Klassen im vergangenen Schuljahr entstanden sei.
Als letzten Nachteil erwähnte Ruchti die acht Liegenschaften am Gymnasium Seefeld, die allesamt sanierungsbedürftig und teilweise für den Unterricht ungeeignet seien. Um die Zeit bis zur Zusammenlegung dennoch möglichst angenehm zu überbrücken, wurden an beiden Standorten Provisorien errichtet. Beispielsweise das Quarta-Provisorium am Standort Seefeld, das bis 2024 bestehen soll.
In der Schadau finden sich zwei provisorische Gebäude aus dem Jahr 2004. Jegliche Zwischenlösungen sollen im Zuge der Ausbau- und Sanierungsarbeiten wieder abgerissen werden, wie Angelo Cioppi, Berner Kantonsbaumeister, am Anlass mitteilte. Um die 1250 Schülerinnen und Schüler und die 170 Lehrpersonen am neuen Standort Schadau unterbringen zu können, wird mit einem zusätzlichen Platzbedarf von 8000 Quadratmetern gerechnet.
Neu bauen und erweitern
Ergänzt wird das bestehende Hauptgebäude daher mit einer Erweiterung im Norden und im Osten. Zur bestehenden Dreifachsporthalle soll auf der Aussensportfläche eine weitere Zweifachhalle errichtet werden, auf der zusätzliche Unterrichtsräume geplant sind. Ob diese nicht auch unterirdisch gebaut werden könne, wollte ein Anwohner wissen. «Das ist noch nicht festgelegt», antwortete Angelo Cioppi.
Wie die Umsetzung des Projekts aussehen werde, könne erst nach dem Architekturwettbewerb, der Anfang 2020 starten soll, kommuniziert werden, fügte Cioppi an. Eine Anwohnerin äusserte Bedenken zur Höhe der Sporthalle. Auch hier könnten noch keine genauen Prognosen zur Umsetzung gemacht werden, teilten die Verantwortlichen mit. Was sicher ist: Baurechtlich bilden die Gesetze, die im Rahmen des Siegerprojekts «Focus» festgelegt wurden, die Basis der Aus- und Neubauten.
93 Millionen und 4 Etappen
Um den Schulbetrieb so wenig wie möglich zu tangieren, hat der Kanton entschieden, das Projekt in vier Etappen anzugehen. Für die Sanierungs- und Ausbaukosten rechnen die Bauherren mit einem Betrag in der Höhe von 93 Millionen Franken. Ende 2019 befindet der Grosse Rat über den Projektierungskredit, bevor 2022 dann über den Ausführungskredit abgestimmt wird. Ziel ist es, sämtliche Bauarbeiten bis 2026 abzuschliessen. Die Rückmeldungen der Anwohner zu den Sanierungs- und Ausbauplänen fielen mehrheitlich positiv aus.
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