Erneute NiederlageWie ausgewechselt
Der BSV Bern steht vor einem schnellen Saisonende. Die Berner verlieren das zweite Playoff-Viertelfinalspiel gegen die Kadetten Schaffhausen 26:33.

Es schien, als würden zwei verschiedene Mannschaften auf dem Feld stehen. Erst eine, die ihr Konzept durchzieht, mit jedem Abschluss torgefährlich ist und den Favoriten Kadetten Schaffhausen in Bedrängnis bringt.
Danach eine zweite, die äusserst fehlerhaft agiert und es dem Gegner sehr leicht macht, das Spiel für sich zu entscheiden.
Die erste stand nicht lange genug auf dem Feld, um einen entscheidenden Vorsprung herauszuspielen. Nach etwa 20 Minuten verabschiedete sie sich langsam, aus einer 10:7-Führung wurde bis zur Pause ein 14:16-Rückstand.
Die zweite spielte danach so schlecht, dass innert weniger Minuten klar war, dass die Berner auch das zweite Viertelfinalspiel gegen die Kadetten verlieren würden. Das Endergebnis war mit 26:33 deutlich, der BSV liegt in der Best-of-5-Serie 0:2 zurück. Und braucht ein mittleres Handballwunder, um ein schnelles Saisonende zu verhindern.
Kompletter Einbruch
Keiner der Spieler, die zu Beginn hochfokussiert und mit viel Klarheit agiert hatten, konnte zu Beginn der zweiten Halbzeit Gegensteuer geben. Und somit waren die Gastgeber in der Gümliger Ballsporthalle weit entfernt von jener Topleistung, die es gegen einen Kontrahenten vom Format der Kadetten braucht, um überhaupt eine Siegeschance zu haben. «Wir haben gut begonnen, dann den Rhythmus verloren», fasste der BSV-Spielmacher Ante Kaleb das Geschehen zusammen.
Vor der Pause trugen strittige Schiedsrichterentscheide dazu bei, dass die Berner den Faden verloren. In der zweiten Halbzeit waren aber allein die Akteure in Rot dafür verantwortlich, dass sie rasch ohne Siegchance waren. «Ich weiss nicht, was da passiert ist», zeigte sich Kaleb ratlos. «Und der Gegner war auch stärker als noch im ersten Spiel.» Jene Partie hatte der BSV in Schaffhausen knapp 29:30 verloren.
Verabschiedungen vorgenommen
Wobei auch dieses Ergebnis typisch für die Darbietungen in dieser verkorksten Saison war. In fast einem Viertel aller Ligaspiele hielt das Team gegen Spitzenmannschaften gut mit, um dann in der Schlussphase noch knapp zu unterliegen. Und am Auffahrtstag wurde deutlich, warum der BSV die Hauptrunde nur auf Platz 7 abgeschlossen hatte.
«Wir werden am Sonntag nochmals alles versuchen», gab sich Kaleb kämpferisch. Dann findet in der Schaffhauser BBC-Arena die dritte Viertelfinalbegegnung statt, mit dem ersten Matchball für die Kadetten. Dass man beim BSV damit rechnet, dass die Saison zu Ende gehen könnte, zeigte sich auch darin, dass die vom Verein scheidenden Personen bereits verabschiedet wurden.
Geschäftsführer Achim Dähler, Trainer Aleksandar Stevic, Physiotherapeutin Jacqueline Poffet sowie die Spieler Matthias Gerlich, Michael Kusio und Sebastian Schneeberger erhielten nach ihrem wohl letzten Heimspiel ihre Abschiedsgeschenke.
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