Widerspruch und viel Vertrauen
Obwohl Boris Sobkin, der langjährige Coach des Russen Michail Juschni, Mathematikprofessor ist, hält er wenig von Statistiken. «Ich vertraue lieber meinen Augen», sagt der 61-Jährige.

Michail Juschni, am Crédit Agricole Suisse Open Gstaad als Nummer 3 gesetzt, trainiert hinter dem Hotel Palace mit dem jungen Franzosen Robert Quentin. Boris Sobkin schaut dem Treiben konzentriert zu; nur selten gibt er einen Kommentar ab. Erst als Juschni Aufschläge übt, greift der Coach immer wieder verbal ein, worauf der Spieler seine Sicht der Dinge darlegt. «Ich bin froh, wenn Mischa mit mir nicht immer einverstanden ist. Widerspruch ist etwas Positives und hilft, für ein Problem eine gute Lösung zu finden», sagt Sobkin und fügt an: «Ich mag keine Ja-Sager.» Das ist die Nummer 14 der Welt definitiv nicht. «Wir sind ehrlich zueinander und sagen offen, was wir denken, auch wenn es unangenehme Sachen sind», meint Juschni.