Wichtigster deutscher Literaturpreis für Lukas Bärfuss
Der Georg-Büchner-Preis für den gebürtigen Thuner Lukas Bärfuss ist der erste seit 25 Jahren, der in die Schweiz geht. Er bringt dem streitlustigen Autor 50'000 Euro ein.

Der berühmte Sohn der Stadt Thun ist jetzt noch ein wenig berühmter: Lukas Bärfuss ist der jüngste Träger des Georg-Büchner-Preises, wie die Deutsche Akademie für Sprache und Dichtung am Dienstag bekannt gab. Der mit 50'000 Euro dotierte Preis gilt als wichtigste Literaturauszeichnung im deutschsprachigen Raum.
Die Akademie wähle mit ihm «einen herausragenden Erzähler und Dramatiker der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur aus», begründete die Jury. Sie lobt Bärfuss' «hohe Stilsicherheit» und seinen «formalen Variationsreichtum».
Lukas Bärfuss hat vielbeachtete Bücher verfasst: So etwa «Hundert Tage» oder «Koala». Zuletzt erschien 2017 der Roman «Hagard». Auch als Theaterautor hat er reüssiert, besonders mit «Die sexuellen Neurosen unserer Eltern», 2003 uraufgeführt in Basel.
Das Stück wurde in 12 Sprachen übersetzt. Stücke wie «Malaga», «40'000 Seiten» und «Frau Schmitz» wurden am Schauspielhaus Zürich gezeigt, wo Bärfuss von 2009 bis 2013 als Dramaturg tätig war. Heute wohnt Bärfuss in Zürich.
Beachtung erhält er nicht nur für seine Prosawerke: 2015 sorgte er mit seinem Wut-Essay «Die Schweiz ist des Wahnsinns» in der «Frankfurter Allgemeinen» für Empörung in seiner Heimat und trägt seither den inoffiziellen Titel als «streitbarster Schweizer Autor».
2017 wetterte er gegen den Schweizer Buchpreis, wieder in der FAZ: «Den Buchpreis in seiner Form muss man für tot erklären.» Stein des Anstosses war eine Diskussion über die Doppelrolle diverser Juroren.
Zuletzt wurde 1994 mit Adolf Muschg ein Schweizer Autor ausgezeichnet. Der Preis wird jährlich von der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung vergeben. Er wurde 1923 in Gedenken an den Autor Georg Büchner als Kulturpreis für hessische Künstler gegründet und wird seit 1951 in der heutigen Form als Literaturpreis verliehen.
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