Whatsapp-Übernahme alarmiert Datenschützer
Durch die Übernahme von Whatsapp gelange Facebook an sehr sensible Nutzerdaten, warnt der Schweizer Datenschutzbeauftragte.
Über Whatsapp können Smartphone-Nutzer Textnachrichten und Fotos austauschen. Dabei kann die App beispielsweise auf das Adressbuch, die Kamera und das Mikrofon des Handys zugreifen. Das ist notwendig, wenn man über die App Fotos und Videos verschicken will. Im Gegensatz zu Facebook sammelt Whatsapp aber keine Angaben zu Alter, Geschlecht oder Wohnort seiner Nutzer.
Der Eidgenössische Datenschutz- und Öffentlichkeitsbeauftragte (EDÖB) befürchtet nun allerdings, dass nach dem Kauf von Whatsapp durch Facebook die beiden Dienste ihre Daten austauschen könnten. «Die Zusammenführung von Facebook und Whatsapp wäre problematisch, da so sehr umfassende Kommunikations- und allenfalls Persönlichkeitsprofile entstehen», erklärte Francis Meier, wissenschaftlicher Mitarbeiter des EDÖB, auf Anfrage. «Es ist zu hoffen, dass dies nicht geschieht.»
«Daten werden sicher ausgetauscht»
Der Hamburger Datenschutzbeauftragte Johannes Caspar ist diesbezüglich wenig optimistisch: Angesichts des hohen Kaufpreises von 19 Milliarden Dollar «kann man davon ausgehen, dass eine Kapitalisierung über die personenbezogenen Daten der Nutzer erfolgen muss», sagte er gegenüber der Nachrichtenagentur dpa.
Ähnlich äusserte sich Ralf Beyeler, Telekomexperte beim Vergleichsdienst Comparis. «Es würde mich nicht wundern, wenn zwischen Whatsapp und Facebook Daten ausgetauscht würden», sagte er. Als problematisch sieht er die Datenschutzrichtlinien von Whatsapp, die «nicht wirklich durchsichtig» seien. Der Nutzer wisse nicht, welche Daten gespeichert und wie sicher sie seien. In der Vergangenheit hatten wiederholt Sicherheitslücken bei Whatsapp zu reden gegeben.
Der EDÖB mahnt Smartphone-Nutzer grundsätzlich zur Vorsicht. «Bereits vor dem Download einer App sollte man die Datenschutzbestimmungen durchlesen und etwa darauf achten, auf welche Daten die Anwendung zu welchen Zwecken zugreift und an wen sie weitergegeben werden», rät Francis Meier. Allenfalls sollte man auch die Zugriffsrechte einer App einschränken.
SDA/ldc
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