Erweiterung von Thuner SchuleWettbewerb soll beste Lösung fürs Neufeld aufzeigen
Um die beste Lösung für die Erweiterung der Schule Neufeld zu finden, will der Gemeinderat einen Architekturwettbewerb durchführen. Der Stadtrat befindet über den nötigen Kredit.

Für die Stadt Thun geniesst das Projekt «höchste Priorität», wie sie am Mittwoch in einer Medienmitteilung schreibt. Die Rede ist von der Erweiterung der Schulanlage Neufeld. Der Stadtrat befindet an seiner nächsten Sitzung vom 24. März über einen Verpflichtungskredit von 760’000 Franken. Mit dem Geld würde ein offener Architekturwettbewerb über den Neubau und die gesamte Umgebung der Schulanlage durchgeführt werden können, der die «beste Lösung» für das Vorhaben aufzeigen soll.
Im Gegensatz zu teils anderen Thuner Schulanlagen ist jene im Neufeld grundsätzlich in einem guten Zustand. «In den nächsten Jahren besteht kein dringlicher Sanierungsbedarf», heisst es in den schriftlichen Unterlagen zum Stadtratsgeschäft. Die Anlage wurde 1958 und 1964/65 in zwei Etappen erbaut und erfuhr von 1986 bis 1989 eine Gesamtsanierung. Seither kam es zu weiteren Teilsanierungen und baulichen Anpassungen: So wurde etwa 2017 die Tagesschule neu angeordnet und umgebaut sowie der Schulleitungstrakt saniert.
Siegenthalergut als Ursache
Der Grund für das Vorhaben ist denn auch kein baulicher Mangel, sondern die Quartierentwicklung auf dem nahe gelegenen Siegenthalergut. Voraussichtlich ab 2026/27 soll dort bekanntlich Wohnraum für bis zu 1500 neue Einwohnerinnen und Einwohner entstehen. «Für die zusätzlichen Kinder will die Stadt flexiblen und modernen Schulraum schaffen», schreibt die Stadt. Konkret geplant sind sechs neue Basisstufenklassen für die Primarschule und zusätzliche Tagesschulräume.
«Mit der Erweiterung nach Norden erhält die Schulanlage einen Zugang zu den neuen Quartieren und ist für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Siegenthalergutes bestmöglich positioniert.»
Der Neubau ist im Norden des Areals am Ort der heutigen Tennishalle und des Allwetterplatzes vorgesehen. Gemäss Angaben der Stadt wird der Aussenraum aufgewertet und steht ausserhalb des Schulbetriebs auch der Bevölkerung zur Verfügung. «Mit der Erweiterung nach Norden erhält die Schulanlage einen Zugang zu den neuen Quartieren und ist für die künftigen Bewohnerinnen und Bewohner des Siegenthalergutes bestmöglich positioniert», heisst es weiter.
Neue Halle für 300 Personen
Wie ebenfalls bereits bekannt, will der Gemeinderat im Neufeld «für den Schul- und insbesondere für den Thuner Vereinssport» eine Doppelsporthalle errichten. Eine Machbarkeitsstudie hatte vergangenes Jahr die Entwicklungsmöglichkeiten aufgezeigt. Der Bedarf an zusätzlichen Hallenflächen für Trainings und Wettkämpfe ist seit längerem ausgewiesen. Die geplante neue Halle «mit vereinsspezifischen Räumen wie einem Fitness- und Kraftraum sowie einer Tribüne für rund 300 Zuschauerinnen und Zuschauer» solle auch schulische Nutzungen zulassen und könne etwa von der Oberstufenschule Strättligen genutzt werden.
Punkto Nachhaltigkeit sollen die Erweiterungsbauten die «höchsten energetischen und ökologischen Standards einhalten». Vorgesehen ist, die Anlage mit einem möglichst hohen Anteil erneuerbarer Energie zu versorgen. Durch die Anordnung des Allwetterplatzes auf dem Dach der Anlage will die Stadt Thun zudem die Parzelle «effizient und flächenschonend nutzen».

Abstimmung vermutlich 2027
Der Gemeinderat verspricht, dass die Ergebnisse aus der Partizipation der Quartierbevölkerung in den Wettbewerb einfliessen werden. Die Schulleitung sei überdies direkt in das Projekt involviert. Weiter plant die Stadt auch künftig einen regelmässigen Austausch mit Vertreterinnen und Vertretern des Leists sowie des Elternrats.
«Die Realisierung erfolgt frühestens 2027 bis 2030.»
Sobald das Wettbewerbsergebnis vorliegt, wird der Stadtrat über einen Projektierungskredit zur Erarbeitung des Bauprojekts zu befinden haben. Laut der Mitteilung wird dies etwa 2024 der Fall sein. Letztlich wird die Stimmbevölkerung – voraussichtlich 2027 – über den Ausführungskredit entscheiden. «Die Realisierung erfolgt frühestens 2027 bis 2030», so die Stadt. Gesamthaft sind für das Projekt bei der Stadt 29,5 Mio. Franken eingestellt.
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