Leserreaktionen«Wer zum Verein gehört, hält sich an die Statuten»
Leserinnen und Leser äussern sich zu aktuellen Themen. Hier unter anderem zur Segnung homosexueller Paare trotz Verbot.

Zum Widerstand katholischer Seelsorger gegen das Segnungsverbot
Seelsorgerinnen und Seelsorgern segnen homosexuelle Paare. Eine längst nötige Tat, welche nicht nur die katholischen Christinnen und Christen betrifft, sondern auch konservative und evangelikale Kreise aus Landes- und Freikirche. Von letzterem gibt es ja in unserer Region nicht wenige. Viele dieser Kreise krallen sich an der Vorstellung, dass Homosexualität Sünde sei, fest. Das, obwohl auf theologischer Ebene die Ausgangslage alles andere als eindeutig ist. Es ist notwendig, dass sich Christen und theologisch Interessierte merken: Homosexualität ist kein Problem. Auch aus christlicher Sicht nicht. Jesus selbst spricht das Thema nirgends an; und für die oft zitierten Bibelstellen aus dem Buch Exodus gibt es Antworten. So etwa, dass die Bibel Vergewaltigung und eben nicht Liebe unter Frauen oder Männer verbietet. Ich will Christinnen und Christen im Raum Thun Mut machen, sich in der Thematik mehr zu informieren. Gerade auch hinsichtlich der Abstimmung zur «Ehe für Alle». Sebastian Rüthy, Geschäftsleitung Juso Kanton Bern, Steffisburg
Natürlich hat der Verein «Katholische Kirche» das Recht, seine Statuten so zu formen, wie sie seinem Verständnis entsprechen. Deshalb darf der Verein seinen Mitgliedern auch verbieten, «sündige» Paare zu segnen. Das müsste aber niemanden stören. Wer sich mit den Statuten dieses Vereins unwohl oder bevormundet fühlt, hat jederzeit die Möglichkeit, diesen Verein zu verlassen. Ein Brief reicht. Will man aber – aus was immer für Gründen – Mitglied im Verein bleiben, dann hat man sich an dessen Statuten zu halten. Das ist bei jedem Fussballclub, bei jedem Kaninchenzüchterverein so. Ich finde das Problem nicht. Man kann ja auch an Gott glauben und ein christliches Leben führen, ohne Mitglied des Vereins zu sein. Onlinekommentar von Hansueli Hof
Es hat viele homosexuelle Priester in der katholischen Kirche. Darum ist es mir ein Rätsel, wieso homosexuelle Paare keinen Segen von einem katholischen Pfarrer erhalten dürfen. Zudem ist es mir ein anderes Rätsel, wieso katholische Würdenträger, die für sich entschieden haben, keusch zu leben, den anderen Menschen diktieren, wie und mit wem diese ihre Sexualität ausleben dürfen. Onlinekommentar von Carmelo Di Stefano
Link zum Artikel: «Geistliche segnen Homo-Paare: Aufstand der Katholiken»
Zur Berner Impfstrategie

Mit Freude habe ich zur Kenntnis genommen, dass meine Impfgruppe «M» nun freigegeben ist. Geduldig und mit viel Verständnis habe ich und vermutlich viele Personen in meiner Altersgruppe – ich bin 59 – darauf gewartet, bis die als prioritär bezeichneten Bevölkerungsgruppen geimpft wurden. Die Freude hat sich nun in masslosen Ärger umgewandelt. Die wenigen verfügbaren Impfdosen werden nun an andere, offenbar ebenfalls privilegierte Bevölkerungsgruppen abgegeben. Lehrer, Personal von Kitas, SBB, BLS, Bernmobil und vermutlich noch andere werden exklusiv mit der Impfung versorgt. Zudem hat der Regierungsrat zusätzlich die Impfgruppe «N» freigegeben. Damit bemühen sich nun die vermutlich beiden grössten Impfgruppen um die wenigen Impftermine. Für «gewöhnliche», offensichtlich weniger relevante Bürger wie mich hat dies zur Folge, dass jeder Versuch, einen Impftermin zu buchen, mit der Meldung «keine freien Impftermine» endet. Fairness geht für mich anders. Mein Verständnis für diese Impfpolitik ist aufgebraucht. Fredy Fischer, Thun
Link zum Artikel: «Hausärzte foutieren sich um Impfgruppen-Einteilung»
Zu «Warum die Jungen den sinkenden Fallzahlen nicht trauen sollten»
Die Fachleute, auch die selbst ernannten, haben nicht recht. Das etwa zehnmal grössere Deutschland hat in etwa zehnmal mehr Infizierte pro Woche zu vermelden als die Schweiz. Komisch nur, dass die Inzidenzwerte in der Schweiz drei- bis viermal höher sind als in Deutschland. Die epidemologische Entwicklung ist also innerhalb Europas eine ganz andere als uns die Covid-19-Taskforce sagt. Ich schliesse daraus, dass die Statistikerinnen und Statistiker, die Mathematikerinnen und Mathematiker und die Immunologinnen und Immunologen den unexakten Wissenschaften angehören. Ich habe die zweite Impfung in Bälde, aber ob dies an der Situation etwas ändert? Ich weiss es nämlich auch nicht. Doch ich gebe es wenigstens zu. Franz Schüpbach, Liebefeld
Link zum Artikel: «Warum Junge den sinkenden Corona-Fallzahlen nicht trauen sollten»
Zu «Sogar unscheinbare KMU exportieren Kriegsmaterial»
Da hat der Autor des Artikel, Roland Gamp, ja wieder einmal einen richtig «heissen Knochen» ausgegraben. Beim Lesen wird nur eines klar: Der Laie staunt, und der Fachmann wundert sich. Mit anderen Worten: Niemand weiss Bescheid. Eine Liste wird mit viel Aufwand erstellt, um die Exportwerte festzustellen. Im gleichen Atemzug werden aber Einschränkungen erwähnt, die da sind: Gesuche werden mit effektiven Ausfuhren vermischt, Verschrottungen kommen auf die gleiche Liste, und Material wie Beschichtungen, elektrische Steuerungen, etc. werden mitaufgeführt. Dieses ewige Debattieren ist reine Zeitverschwendung. Solange wir eine Eigenproduktion für unsere Armee wollen, geht es nicht ohne Exporte. Basta! Nach dem Verkauf kann niemand den Weiterverkauf steuern oder sogar kontrollieren. Auch basta! Mark Gasche, Kirchberg
Link zum Artikel: «Sogar unscheinbare KMU exportieren Kriegsmaterial»
Fehler gefunden?Jetzt melden.