Wer ins Asyl musste, war arm dran
Das Dahlia an der Lenggen in Langnau feiert Jubiläum. Vor 100 Jahren wurde es als Krankenheim Asyl Gottesgnad gebaut –für «Arme und Verlassene». Anfänglich wurden diese von Diakonissinnen gepflegt. Wer nicht mehr mobil war, fristete ein langweiliges Dasein.
Ehrfürchtig war der kleine Urs Lüthi, der als 11-jähriger Metzgerssohn geschickt wurde, einen Korb Fleisch ins Asyl Gottesgnad zu bringen. Angst erfasste ihn beim Anblick einer in einen schwarzen Umhang gehüllten riesenhaften Frau mit einer weissen Haube auf dem Kopf. Schwester Klara zeigte ihm den Weg in die Küche. So schildert Urs Lüthi im Vorwort zum Buch «Lenggen – Die 100 Jahre vom Asyl Gottesgnad Langnau bis zum Dahlia» seine erste Begegnung mit dem Haus, dem er heute als Direktor vorsteht. Der Verein, der sein Jubiläum am 28.Juni mit dem traditionellen Sommerfest feiern wird, hat sich zum 100-Jahr-Jubiläum die Herausgabe eines Buches geleistet. Es ist ein reich bebilderter Band, der auf 190 Seiten die Entwicklung des Asyls Gottesgnad eindrücklich schildert.