«Wenn sie draussen sind, nehme ich sie alle mit nach Pattaya»
Seit einer Woche wird nach dem in einer Höhle Thailands verschollenen Fussball-Team gesucht. Thailands Premier macht Mut – und Wahlwerbung.
Thailands Regierungschef hat die Familien der seit einer Woche in einer Höhle vermissten Jugendlichen ermuntert, die Hoffnung nicht aufzugeben - und einen Strandurlaub versprochen. «Wenn sie alle draussen sind, nehme ich sie alle mit nach Pattaya», sagte Premier Prayut Chan-o-cha am Freitag vor den besorgten Eltern der zwölf Jungen.
Der Strand von Pattaya ist ein auch bei Touristen beliebter Party- und Urlaubsort. Es ist aber auch der Name eines Sandhügels in einer Felskammer der überfluteten Höhle bei Chiang Rai - die Kammer ist einer der Orte, wo die Helfer die Gruppe vermuten.
Die zwölf Knaben im Alter von 11 bis 16 Jahren und ihr Fussballtrainer waren am Samstag vergangener Woche nach einer Trainingseinheit in die Höhle bei Chiang Rai im Norden Thailands eingestiegen. Seitdem gibt es von ihnen kein Lebenszeichen. Die Behörden vermuten, dass die Gruppe von einer Sturzflut überrascht wurde und sich vor dem ansteigenden Wasser immer tiefer in die Höhle rettete. In Thailand herrscht Regenzeit, das Wetter behindert die Rettungsarbeiten.
Aufruf zum Wählen
«Glaubt an eure Kinder. Glaubt an die Behörden», sagte Prayut. Er glaube daran, dass die Jungs stark seien und überleben würden. Es gibt jedoch seit Tagen keine Lebenszeichen von den Jungen im Alter von 11 bis 16 Jahren. Starker Regen hat die Tham Luang - Khun Nam Nang Non-Höhle teilweise überflutet.
Am Ende seines Kurzbesuchs forderte Prayut die Eltern noch auf, ihren Bürgerpflichten nachzukommen: «Vergesst nicht, bei den nächsten Wahlen wählen zu gehen», sagte der Ex-Militärchef, der nach einem Militärputsch 2014 die Macht in dem südostasiatischen Land übernahm. Versprochene Wahlen hat das Militär mehrmals verschoben, als nächster möglicher Termin gilt der Februar 2019.
Suche nach neuem Höhleneingang
Bei der Suche ist auch der Einsatz von Bohrgeräten bislang erfolglos geblieben. Nun konzentrieren sich die Rettungskräfte darauf, andere Zugänge zu der weitläufigen Höhle - in der Hoffnung, die seit mittlerweile sieben Tagen vermisste Fussballmannschaft doch noch lebend zu finden. «Wir erwägen, unseren bisherigen Plan B zum Plan A zu machen», sagte Provinzgoverneur Narongsak Osotthanakorn am Freitag.
Soldaten suchen mit Hilfe von Drohnen die Berghänge nach anderen Eingängen ab. Die hohen Wasserstände in der Höhle machten den Einsatz von Tauchern derzeit unmöglich, sagte Gouverneur Narongsak. Auch der Versuch vom Donnerstag, die Höhle anzubohren, um so Wasser abzupumpen, führte bislang nicht zum Erfolg. Die Retter wollen auch durch kleinere Bohrlöcher das Innere der Höhle erforschen, wie ein technischer Experte von der Kasetart-Universität der «Bangkok Post» sagte.
Die Suche konzentriert sich dem Blatt zufolge nun auf einen anderen Höhlenabschnitt. Helfer vermuten, dass die Gruppe sich vom Höhleneingang aus nach Norden gewandt haben könnte - und nicht wie bislang angenommen nach Westen.
SDA/sep
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