Wenn Sex seine tödliche Schattenseite verliert
Noch leiden nicht viele Schweizerinnen und Schweizer an Geschlechtskrankheiten. Aber die Zunahmeraten sind hoch – wegen häufigeren Gelegenheitssex und Pornografisierung der Jugend.

Die meisten tun nicht weh. Sie jucken nicht. Und doch machen sie ernsthaft krank. Geschlechtskrankheiten sind – entgegen ihrem Ruf – sehr diskret. Wer Syphilis, HPV oder Chlamydien hat, wird lange nichts merken. Weniger diskret sind die Zahlen: Seit 2008 haben sich die Fälle von Syphilis in der Schweiz fast verdoppelt, vor allem bei homosexuellen Männern. Auch die Tripperdiagnosen haben sich verdoppelt, hier sind mehr heterosexuelle Männer betroffen. Chlamydien stiegen um 40 Prozent, vor allem bei jungen Frauen. Kurz gesagt: Geschlechtskrankheiten sind – ausser HIV – klar auf dem Vormarsch, auch wenn sie erst wenige betreffen.