Weltneuheit macht Transport sicher
an der Entwicklung eines kleineren Modells.
Ein Lasthaken am Helikopter, der sich plötzlich ungewollt öffnet, kann verheerende und tödliche Auswirkungen haben, wie ein Unglück vor vier Jahren im österreichischen Sölden zeigte. Damals löste sich ein 700 Kilo schwerer Betonkübel unter einem Helikopter und stürzte auf eine laufende Gondelbahn hinunter. Dies hatte den Tod von neun jungen deutschen Skifahrern zur Folge. Aber auch in Frutigen öffnete sich vor sechs Jahren bei einem Holztransport ein sogenannter Sekundärlasthaken spontan und ohne Auslösung durch den Piloten. Ein Flughelfer kam damals durch die herabstürzenden Baumstämme ums Leben. Der Sekundärlasthaken befindet sich am unteren, lastenseitigen Ende des Transportseils, während der Primärhaken am Helikopter selber befestigt ist. Mit Hilfe der Heliprofis Jetzt bringt die Firma Martin Brunner GmbH in Lauterbrunnen einen neuartigen, vor zwei Jahren entwickelten Sekundär-lasthaken für Schwerlasthelikopter auf den Markt: Der LH-60 mit einer Tragkraft von 6 Tonnen wurde seit 2007 ausgiebig getestet und durch die Suva geprüft. Seit einigen Monaten werden vier Exemplare des neuen Lasthakens von verschiedenen Schweizer Helikopterfirmen eingesetzt, so auch von der Heliswiss in Küssnacht. Deren zuständiger Helikoptermechaniker Heiri Bricker weiss das innovative Produkt aus dem Lauterbrunnental zu schätzen: «Wir und unsere Piloten wurden bei der Entwicklung des neuen Sekundärhakens mit einbezogen, und in den letzten zwei Jahren testeten wir den Prototyp.» Mit tödlichen Folgen «Nach dem tödlichen Unfall von Frutigen verlangten die Behörden, dass die Sicherheit bei der Lastenfliegerei verbessert werden muss», erinnert sich Martin Brunner an dieses Ereignis vor sechs Jahren, als sich beim Fliegen von Holz eine Lastenklinke spontan und ohne Impuls gelöst hatte. Dies endete mit dem Absturz der Baumstämme und hatte tödliche Folgen für den darunter befindlichen Flughelfer. Eine umfangreiche Untersuchung des betroffenen Lasthakens zeigte, dass mit entsprechenden technischen Massnahmen ein solcher Unfall hätte verhindert werden können. Auf dem richtigen Weg Brunner, der schon vor diesem tragischen Unglück gelagerte Drehköpfe für Lasthaken hergestellt hatte, entschloss sich damals, den LH-60 zu entwickeln und herzustellen und ihn auch nach den geltenden Suva-Vorschriften zu zertifizieren. «Bisher war nämlich auf dem weltweiten Markt kein adäquates Produkt verfügbar.» Anhand von Computersimulationen wurde die perfekte Lösung gesucht und gefunden. Ausgiebige Belastungsversuche auf dem Prüfstand und im Feld zeigten, dass sich Brunner auf dem richtigen Weg befand. «Heute haben wir ein wirklich ausgereiftes Produkt, das die mehreren hunderttausend Franken Entwicklungsaufwand mehr als rechtfertigt», ist Martin Brunner überzeugt. Äusserst zufrieden zeigt er sich auch mit der Tatsache, «dass wir die gesamte Entwicklung und Herstellung mit eigenen Mitteln finanzieren konnten». Jetzt der kleine Bruder Der 43 Kilo leichte LH-60 ist weltweit das einzige Produkt seiner Art, das die aktuellen internationalen Richtlinien für den fliegenden Materialtransport lückenlos erfüllt. Jetzt arbeitet Brunner mit seinem Team auch an einem kleineren Modell: «Die Nachfrage auf dem Markt ist zweifellos vorhanden. Aber wir brauchen noch etwa zwei Jahre, bis wir den Haken für Lasten bis zu 1,5 Tonnen marktreif fertig haben werden.» Bruno Petroni >
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