Weitere Festnahme im Fall der Neonazi-Terrorzelle
Die Ermittler haben im Bundesland Sachsen einen weiteren Mann im Zusammenhang mit der Zwickauer Terrorzelle festgenommen. Er soll die Mitglieder tatkräftig unterstützt haben.
Im Zusammenhang mit der Zwickauer Neonazi-Terrorzelle «Nationalsozialistischer Untergrund» (NSU) ist heute Morgen ein weiterer Mann festgenommen worden. Der deutsche Staatsangehörige sei verdächtig, in zwei Fällen die NSU unterstützt zu haben, teilte die deutsche Bundesanwaltschaft mit.
Der 36-Jährige sei an seinem Wohnort im Erzgebirgskreis im Bundesland Sachsen festgenommen worden. Zudem wurden in dem Landkreis drei Wohnungen durchsucht, darunter die des Beschuldigten und die einer weiteren möglichen Unterstützerin.
Hilfe bei Unterkunft
Der Festgenommene soll den Mitgliedern des NSU – Uwe Böhnhardt, Uwe Mundlos und Beate Zschäpe – zwei Wohnungen in Zwickau als dauerhafte Unterkunft überlassen haben. Eine Wohnung soll er im Mai 2001 angemietet haben, die andere im März 2008.
Um keinen Verdacht zu erregen, soll er ab Juni 2003 mit Böhnhardt schriftliche Untermietverträge auf einen Aliasnamen des NSU-Mitglieds geschlossen haben. Er habe die Zwickauer Zelle dadurch unterstützt, «ein Leben unter falscher Identität zu führen und unentdeckt Terroranschläge verüben zu können», teilte die Bundesanwaltschaft mit.
Der Beschuldigte werde dem Ermittlungsrichter des Bundesgerichtshofs vorgeführt werden, der ihm den Haftbefehl eröffnen werde.
Dem zuletzt in Zwickau lebenden NSU-Trio werden neun Morde an Migranten, ein Mord an einer Polizistin sowie zwei Sprengstoffanschläge in Köln zur Last gelegt. Mundlos und Böhnhardt nahmen sich nach derzeitigem Ermittlungsstand Anfang November das Leben, Zschäpe wurde festgenommen.
SDA/ami
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