Weise
Beat Waldmeier
«Ich bin ein Armer...», seufzte der Biberister Gemeindepräsident Martin Blaser, als sein Gemeinderat auch noch die Anschrift «savoir vivre» an der Ortstafel abgelehnt hatte. Dass dem Biberister Oberhaupt am Montagabend Gegenwind ins Gesicht blies und auch weiter blasen wird, hatte nicht mit der neu im Rat sitzenden SVP zu tun. Deren Mitglieder unterstützten Blaser nämlich weitgehend. Das mag damit zusammenhängen, dass sie zuerst den Tritt finden müssen – denn Opposition und Mitarbeit sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Vielmehr sind es die neuen SP-Gemeinderäte Andreas Bühlmann und Gabriella Kaufmann, die ihren Kollegen Beni Beer in seiner Rolle als kritischer Geist unterstützen. Auch die Gemeinderäte der FdP und CVP hatten bei praktisch allen Geschäften eine andere Meinung als der Gemeindepräsident und die Verwaltung. Nicht, dass diese schlechte Arbeit geleistet hatten, aber der neue Biberister Gemeinderat versteht seine Rolle anders. Kritischer und aktiver. Er nimmt selber Einfluss auf Weichenstellungen. Im Fall der Planung des St. Urs-Areals hiess das, dass er das Geschäft zurückwies. Zurecht hatten insbesondere die SP-Gemeinderäte argumentiert, dass es wenig Sinn mache, 100000 Franken auszugeben für eine mögliche Planungsleiche. Zuerst müsse der Wille der Landbesitzer klar sein. Damit hat der Rat weise gehandelt und auch zugegeben, dass er nicht glaubt, dass in nächster Zeit auf diesem Areal gebaut wird. Auch bei der Ortsplanungsrevision zeigte der Gemeinderat, dass er seine Rolle ernst nimmt und kritisch hinterfragt, was ihm vorgesetzt wird. Allerdings ist auch deutlich geworden, dass es sehr unterschiedliche Ansichten über das Biberist der Zukunft gibt. Die einen wünschen sich Reiche am Schwerzimoos-Hang, die anderen Velowege quer durchs Dorf, Dritte wollen verdichtet bauen. Da muss sich der Rat inhaltlich erst noch finden. beat.waldmeier@ solothurnertagblatt.ch >
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