Wegen Ölkatastrophe: BP und Transocean machen Bohrinseln zu Geld
Schadenersatzzahlungen für die Verschmutzung im Golf von Mexiko drohen Milliardenlöcher in die Kassen der beteiligten Firmen zu reissen. Der Verkauf von Ölplattformen soll die Löcher nun stopfen.

Der Ölkonzern BP verkauft Anlagen zur Öl- und Gasförderung im Golf von Mexiko für 5,55 Milliarden Dollar an das texanische Unternehmen Plains Exploration & Production. Hintergrund sind die anhaltenden Bemühungen von BP, Schadenersatzzahlungen wegen der Ölkatastrophe vor zwei Jahren zu begleichen. BP und Plains teilten mit, die Anlagen im Golf hätten Ende Juli geschätzte 59'500 Barrel Öleinheiten pro Tag produziert.
Plains kauft ausserdem von Shell Offshore einen Anteil von 50 Prozent an dem ebenfalls im Golf von Mexiko gelegenen Holstein-Feld für 560 Millionen Dollar. Beide Vereinbarungen könnten bis Ende des Jahres umgesetzt werden.
Transocean nimmt gut eine Milliarde ein
Der Tiefsee-Ölbohrkonzern Transocean trennt sich für 1,05 Milliarden US-Dollar von 38 Flachwasser-Bohrinseln. Bezahlt wird mit 855 Millionen Dollar in bar und 195 Millionen Dollar in Händlerkrediten. Die Transaktion dürfte für das dritte Quartal eine Wertberichtigung bei den langfristigen Vermögensbeständen bewirken, teilte die in Zug beheimatete und an der Schweizer Börse kotierte Transocean mit.
Teil der Vereinbarung sind laut Mitteilung unterstützende Dienstleistungen, die Transocean nach Abschluss der Transaktion über einen gewissen Zeitraum erbringen wird.
Verlust und Rückstellungen für Ölkatastrophe
Beim Käufer Shelf handle es sich um ein neu gegründetes Unternehmen von Castle Harlan, Champ Private Equity und Lime Rock Partners. Abgewickelt werden soll der Deal im vierten Quartal 2012.
Eben erst im letzten Quartal von April bis Juni hatte Transocean einen Konzernverlust von 304 Millionen Dollar ausgewiesen. Auf das Ergebnis drückten insbesondere weitere Rückstellungen über 750 Millionen Dollar für mögliche Entschädigungen im Zusammenhang mit der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko nach der Explosion der Bohrinsel «Deepwater Horizon» vor zwei Jahren.
sda/dapd/rub/mw
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