Wasserbau in vielfältiger Form
Die Schwellengemeinde stellte an ihrer Versammlung realisierte Bauwerke und Wasserbauprojekte auf ihrem Gebiet vor. Präsident Kurt Zumbrunn macht sich Gedanken zur Aare-Sanierung.

«Im Hüsenbachsammler wird aktuell gebadet», sagt Kurt Zumbrunn, Präsident der Schwellenkorporation Meiringen. Er freut sich, dass bei der Realisierung des Wasserbauplans Hüsenbach ein kleines Naherholungsgebiet entstanden ist, mit einem neuen Steg, einem neu angelegtem Wanderweg und mehr Sicherheit für die Benützer der Sportanlage Wiltschen.
Entsprechend dem Badewetter war die Mitgliederversammlung vorgestern schlecht besucht. Vorgestellt wurde die Jahresrechnung, die bei einem Aufwand von 832'521 Franken mit einem Ertragsüberschuss von 461'399 Franken schloss. Das Ergebnis lässt das Eigenkapital auf 1,96 Millionen Franken steigen.
Röiftbächli und Engler
Die Versammlung bewilligte einen Kredit von 151'000 Franken für das Wasserbauprojekt Röiftbächli. Normalerweise fliesst dort kein Wasser, bei viel Regen aber überschwemmt es Keller im Dorf Balm. Mit einem Gerinne und einem Strassendurchlass kann das Problem gelöst werden.
Umgesetzt worden ist das Wasserbauprojekt Engler. Das Gerinne vom Geschiebesammler hinter dem Seilbahnerzentrum bis zur Strasse gegen Unterfluh wurde neu aufgebaut. Die Schwellengemeinde Meiringen hat 2016 insgesamt brutto 1,54 Millionen Franken investiert. Davon gingen 70'000 Franken ans Sytenwaldprojekt.
Das Auengebiet von nationaler Bedeutung soll mit der Revitalisierung des Hüsenbachs ökologisch aufgewertet werden. Mit neuen Amphibiengewässern soll die Vernetzung zum Junzlensee hergestellt werden.
An der Aare plant der Kanton
Am augenfälligsten wird in Meiringen der Wasserbau an der kanalisierten Aare. Zwischen den Dämmen und dem Fluss liegen die sogenannten Vorländer. Diese wurden im Lauf der Zeit aufgelandet. Gegenwärtig bekommen sie ihr ursprüngliches Profil zurück. Sie erhalten eine Neigung gegen die Aare hin, sodass Überführungen des Vorlands in Richtung Fluss abfliessen und die maroden Dämme möglichst wenig belasten.
Aktuell führt die Aare sehr viel Wasser, da die Kraftwerke Oberhasli viel Strom produzieren, um den Bedarf von Kühlanlagen zu decken. Zumbrunn macht sich Gedanken, was passieren könnte, wenn in der Region heftige Gewitter niedergingen.
Die Wasserbaupflicht für die Aare hat 2015 der Kanton Bern übernommen. Vorgestern hat die Kantonsregierung einen Kredit von 970'000 Franken an die Erarbeitung eines Vorprojekts zur wasserbaulichen Sanierung der Aare im Abschnitt Aareschlucht bis Brienzersee – der Hasliaare – bewilligt. Warum also werden bereits jetzt die Vorländer saniert?
«Für mich ist die Sanierung eine Vorinvestition in das Gesamtprojekt», sagt Zumbrunn. Er wünscht sich, dass bei der Erarbeitung des Vorprojekts auf die vorhandenen Grundlagen und Erfahrungen aufgebaut wird. «Wichtig ist für mich die Rücksicht auf ein seit weit über hundert Jahre bewährtes System.»
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