Wasser für die Plantage
Der Bau eines Speichersees auf der Wäckerschwend in Ochlenberg stösst auf Kritik.

Paul und Pascale Wälchli betreiben auf der Wäckerschwend (Gemeinde Ochlenberg) eine 12 Hektaren grosse Tannenbaumplantage. Sie bauen auf ihrem Landwirtschaftsbetrieb Weihnachtsbäume an, vor allem Nordmannstannen sowie Zierhölzer. Aber auch spezielle Sorten, wie zum Beispiel Korktannen, finden sich bei ihnen.
Kürzlich haben Wälchlis ein Baugesuch für die Erstellung eines rund 6900 Kubikmeter fassenden Speichersees eingereicht. Der See soll mit Oberflächenwasser gespeist werden. Um die Bäume zu beregnen, wird zudem ein oberirdisches Leistungssystem erstellt, welches das Wasser vom See zur Plantage führt. Das Wasser werde dort gebraucht, um die Bäume gegen grosse Trockenheit, wie sie heuer geherrscht habe, gleichzeitig aber auch im Frühling gegen Spätfrost besser schützen zu können, erklärt Pascale Wälchli.
Der Überlauf des Sees soll in den Stauffenbach eingeleitet werden. Wälchlis rechnen mit Baukosten von 50000 Franken. Gemäss Baugesuch hätten sie gerne bereits Anfang dieses Monats mit den Arbeiten begonnen.
Dieser Zeitplan verzögert sich nun allerdings: Denn wie beim Regierungsstatthalteramt Oberaargau zu erfahren war, ist bis zum Ablauf der Frist eine Einsprache von Pro Natura Oberaargau eingegangen. Für Wälchlis eine grosse Überraschung. Hätten sie doch vor der Baueingabe mit allen betroffenen Behörden Vorabklärungen vorgenommen, sagt Pascale Wälchli, unter anderem auch mit der Wasserbaupolizei und dem Fischereiinspektorat. «Von den zehn Punkten, die auf der Einsprache aufgeführt sind, wäre über die Hälfte sofort geklärt worden, wenn man sich nur kurz mit uns in Verbindung gesetzt hätte, anstatt direkt Einsprache zu erheben», sagt Wälchli. Von Pro Natura selbst konnte am Freitag niemand Stellung dazu nehmen.
Kein Wasser aus dem Bach
Die Naturschutzorganisation befürchtet laut Wälchli unter anderem, dass für die Realisierung des Sees Wasser aus dem Bach entnommen werden soll. Dies sei aber nicht der Fall, versichert Pascale Wälchli. Sie und ihr Mann waren schon vor ihrer Baueingabe darauf hingewiesen worden, dass der Bach nicht umgeleitet oder als Speisung für den See genutzt werden kann. «Das ist für uns komplett unverständlich und erschwert das Projekt.»
Der See werde in erster Linie über das Wasser aus dem Hang betrieben, sagt Wälchli. Der geplante Standort des Speichersees liegt zwischen dem Bach und dem steilen Hang dahinter. Wobei das fliessende Gewässer durch den Bau nicht tangiert werde, betont Wälchli. Sie hofft deshalb nun auf eine rasche Einigung. Zumal der See auch die Biodiversität fördere und etwa Amphibien zugutekomme. Er soll nun kommendes Jahr realisiert werden.
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