Was ihnen gefällt, hat offenbar Erfolg
Immer wieder treten namhafte Musiker im Käpt'n Holger auf. Und dies, obwohl die Beiz eigentlich kein Konzertlokal ist.

Wie bringt man Stiller Has dazu, vor 150 Leuten zu spielen? «Einfach fragen», sagt Jan Wolter vom Käpt'n Holger in Langnau. Seit gut drei Jahren führt er mit den Brüdern Luca und Manuel Stucki das Lokal an der Dorfstrasse – und immer wieder treten mehr oder weniger bekannte Künstler in der Beiz auf.
Im Januar etwaDuck Duck Grey Duck – «die hauten 2018 die beste Scheibe raus»; Ende April die Mundartrocker von Span – «textlich sehr cool und lustigi Cheibe», und am Sonntag nun Stiller Has – «Endo Anaconda trinkt hier immer mal wieder einen Kaffee», kommentiert Wolter das Programm der letzten Saison.
Bei 150 Gästen ist Schluss
Jeweils von September bis Mai finden die Konzerte im Käpt'n statt. «In diesem Winter kommen wir etwa auf 14 Konzerte in neun Monaten», rechnet Wolter vor, «nicht sehr viel – aber doch ein bisschen viel.» Immerhin sei das Elite – so heisst das Gebäude – kein klassisches Konzertlokal.
Für jeden Auftritt müssen Tische und Stühle zur Seite geräumt sowie eine Musikanlage gemietet, aufgestellt und verkabelt werden. Im besten Fall passen dann 150 Leute ins Restaurant– oder ins «Kafi», wie Wolter sagt.
Der Zuschauerandrang sei aber sehr unterschiedlich: «Wenn die Band einen Namen hat wie Bubi eifach oder aus der Region kommt, braucht es teilweise schon alle Tickets.»
Doch könnten unbekannte Gruppen schnell zu einem finanziellen Desaster führen: «Beim Auftritt von Baum kamen nur etwa dreissig zahlende Gäste.» Doch allgemein könne man nicht jammern, so Wolter. Mit den Götti, die den Abend unterstützen würden, lasse sich ein schwacher Abend kompensieren.
«Liebes Dachstock-Team»
Und wer entscheidet, wer im Käpt'n Holger auftritt? «Wir stellen das Programm nach unserem persönlichen Geschmack und nach Empfehlungen von Kollegen zusammen.»
Das wäre aber gar nicht nötig: Mittlerweile kämen jede Woche Anfragen von 20 bis 30 Bands per Mail rein, fast ein bisschen Spam, findet Wolter. «Teilweise ändern sie nicht einmal die Anrede, und dann steht dort zum Beispiel: ‹Liebes Dachstock-Team›.
Dass der Käpt'n bei den Musikern so beliebt ist, erklärt sich Wolter einfach: «Bands wollen halt einfach spielen, und es hat sich wohl auch herumgesprochen, dass wir die Musiker gut behandeln.» Das heisst? «Wir bekochen sie jeweils, und wenn die Band lieb zu uns ist, sind wir auch lieb zur Band.»
Wie sieht es mit Backstagegelagen aus? «Das gibt es hier nicht. Aus dem einfachen Grund, dass wir keinen Backstagebereich haben.» Wie das Programm der kommenden Konzertsaison aussieht, will und vor allem kann Wolter noch nicht verraten: «Ich könnte schon von unseren Plänen erzählen, aber vielleicht haben sich diese bis morgen schon wieder geändert.»
Vor wenigen Wochen gab es ein Novum im Käpt'n Holger:Martin Kettler erzählte, wie er vom Kap Lindesnes ganz im Süden Norwegens bis ans Nordkap wanderte. Wird es nun vermehrt Lesungen geben?
«Das ist gut denkbar», so Wolter, möglich seien auch Auftritte von Kabarettisten wie Renato Kaiser, Christoph Simon oder Matto Kämpf. Letzterer war Anfang März mit seiner Formation Trampeltier of Love bereits in Langnau zu Gast.
Auch Ende Juni wird es kein normales Konzert geben: Mit Roland Zoss' Xenegugeli wird dann erstmals ein Kinderkonzert stattfinden. Aber da kamen die Veranstalter nicht selbst drauf. Wolter: «Zoss hat uns etwa 300-mal angefragt, und wir waren lange skeptisch. Aber er ist ein cooler Typ und hat uns davon überzeugt, dass es eine gute Sache ist.»
Backstagegelage gibt es hier nicht. Aus dem einfachen Grund, weil wir keinen Backstagebereich haben.»
Am Sonntag um19.30 Uhr spielt Stiller Has im Käpt'n Holger. Es hat noch einige Tickets.
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