Was ehemalige Verdingkinder heute in ihren Akten finden
Immer mehr ehemalige Verdingkinder und andere Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen wollen ihrer Geschichte auf den Grund gehen. Manchmal finden sie nicht ganz, was sie erhofften, wie das Beispiel von David Gogniat zeigt.
Die meisten Gesuche beginnen mit dem gleichen Satz: «Ich will endlich wissen, was damals passiert ist.» Mit diesen Worten melden sich ehemalige Verdingkinder, Zwangssterilisierte und Opfer fürsorgerischer Zwangsmassnahmen beim Berner Stadtarchiv. Sie wollen endlich wissen, weshalb man sie vor Jahrzehnten aus ihren Familien weggeholt hat, wissen, wo ihre verlorene Schwester hingekommen ist, wissen, wer ihre richtige Mutter ist. Auf ein Gesuch hin erhalten sie Einsicht in die Akten, welche die Behörden 1920 bis 1981 von ihnen erstellt haben.