Warten auf Antennen-Entscheid
Das Projekt für eine Mobilfunkanlage im Neufeld stiess auf grossen Widerstand. Demnächst wird ein Entscheid gefällt.

Falscher Standort, nicht zonenkonform, zu hoch, stört das Ortsbild, gefährdet die Gesundheit: Mit solchen Argumenten wehrte sich die Neufeld-Bevölkerung mit 544 Unterschriften und elf Einzeleinsprachen im Frühling gegen das Swisscom-Projekt für eine Mobilfunkanlage an der Schulstrasse 67 A (wir berichteten).
Jetzt liegt die Stellungnahme der Swisscom vor. Das Fazit ihrer 21-seitigen Schrift: Das Vorhaben «erfüllt sämtliche rechtlichen Vorschriften und technischen Vorgaben». Die Bauherrin argumentiert gegen die Einsprachepunkte mit Gesetzesartikeln und mit bundesgerichtlichen Urteilen.
Anlage sei nötig
Die Anlage sei dafür nötig, die angestrebte Abdeckung-, Kapazitäts- und Qualitätsverbesserungen für das zu versorgende Gebiet zu erreichen. Der Mobilfunkanbieter erachtet den Standort inmitten der Siedlung und trotz naher Gotthelf-Schule als ideal. Und ist überzeugt, so weit wie möglich Rücksicht auf die Interessen der Nachbarschaft genommen zu haben. Die verbesserte Versorgung mit Mobilfunk entspreche einem öffentlichen Bedürfnis.
Bedenken bleiben
Das sehen Anwohner und Leist anders. Sie warnen generell davor, «Millionen von Menschen einem Experiment mit unklaren Auswirkungen auf die Gesundheit» auszusetzen. Die Balkone umliegender Häuser seien zum Teil weniger als 20 Meter von der Antenne entfernt. «Unsere Bedenken und Sorgen sind berechtigt», sagt Leist-Vizepräsident Peter Schenk.
Der Neufeld-Leist hatte zudem von der Stadt ein Mobilfunkmoratorium bis zum Vorliegen der neuen Ortsplanung verlangt. Ein solches, so die Antwort der Stadt, «wäre bis zu diesem Zeitpunkt gesetzlich nicht durchsetzbar».
Im Rahmen der Revision Ortsplanung werde aber geprüft, welche Modelle künftig für entsprechende Gesuche infrage kommen sollen. Man befinde sich im Spannungsfeld zwischen umwelt- und planungsrechtlichen Vorgaben, dem Bestreben der konzessionierten Unternehmungen nach einem technisch einwandfreien Betrieb ihrer Netze und den Forderungen aus der Bevölkerung in Bezug auf Schutz gegen nicht ionisierende Strahlung sowie Ortsbild- und Landschaftsschutz.
«Wir hoffen, dass Thun, wie andere Städte, klare Regeln für Mobilfunkanlagen über das ganze Stadtgebiet aufstellt», wünscht sich Peter Schenk.
Weiterzug möglich
Die Stadt muss nun über das Baugesuch innerhalb eines Monats entscheiden. Je nach Ergebnis haben die Einsprecher die Möglichkeit, an die nächste Instanz, den Kanton, zu gelangen. Die Bereitschaft dazu sei grundsätzlich vorhanden, so der Leist-Vertreter gegenüber dieser Zeitung. Ungeklärt sei noch die Finanzierung der Kosten.
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