Waldhotel Unspunnen wird Schulhotel
MattenDas Hotelierehepaar Margot und René Schneider vom Waldhotel Unspunnen kooperiert seit 30 Jahren mit dem Schulhotel Regina bei der Ausbildung von Lernenden für das Gastgewerbe. Neu werden jeweils im Herbst und im Frühjahr Blockkurse für angehende Restaurationsfachleute (Refa) durchgeführt.
«Seit dreissig Jahren beherbergen wir zweimal jährlich angehende Service- und Hotelfachleute aus dem Schulhotel Regina. Wir verfügen über reichlich Erfahrung im Umgang mit Jugendlichen», berichtet Hotelier René Schneider (65), der mit seiner Ehefrau Margot das über 100-jährige Traditions- und Zweisternhotel Waldhotel Unspunnen in Matten bei Interlaken führt. Das bei internationalen und speziell bei englischen Gästen beliebte Haus mit 60 Betten und grosszügigen Räumlichkeiten wurde vor fünf Jahren renoviert. Mit diesen Trümpfen bewarb sich Schneider bei der Hotelleriesuisse, die kürzlich eine Lokalität für die Ausbildung von Restaurationsfachleuten suchte. Der vorherige Schulstandort Adelboden musste aus diversen Gründen aufgegeben werden. «Unter den Mitbewerbern in der Region waren wir geradezu prädestiniert für den Schul- und Internatsbetrieb, da nur einige Räume umgebaut werden mussten und der praktische Ausbildungsteil im Speisesaal durchgeführt werden kann», informiert Schneider. Drei neue Schulräume Beim Umbau entstanden drei neue, helle Schulräume mit allem Komfort. Eine Wireless-LAN-Hotspotanlage auf dem neuesten Stand der Technik im ganzen Hotel bietet je ein Schul- und ein Gästenetz. Die Umtriebe des Umbaus unter Zeitdruck seien ein Kraftakt gewesen, berichtet der Hotelier. «Die gesamten Kosten für den Umbau liegen bei etwa 360000 Franken», sagt René Schneider. Unterstützt wird das neue Hotelkonzept mit Schulbetrieb im Herbst und Frühjahr (Blockkurse) sowie normalem Hotelbetrieb in der restlichen Jahreszeit von Sohn Stefan Schneider, einem Marketingfachmann. Stefan Schneider wird den Betrieb per Anfang 2012 vom Vater übernehmen. Während des Internatsbetriebs ist das Waldhotel nicht mehr öffentlich. Positive Zwischenbilanz Nach einer arbeitsreichen Vorbereitungswoche begann am 9.Oktober der Schulbetrieb für die insgesamt 53 Lernenden im Alter von 16 bis 19 Jahren, die zu perfekten Gastgebern im Restaurant ausgebildet werden sollen. Die ersten Rückmeldungen sind positiv. «Mir gefällt es hier, das Essen ist prima, die Kameradschaft untereinander auch, und im Unterricht komme ich gut nach», berichtete etwa die Lernende Nadia Zimmermann (19). Die Leiterin der neuen Schule, Marlyse Margelist (53) aus Wilderswil, ergänzte: «Man spürt genau, dass die Lernenden sich nach der ersten Unterrichtswoche wohl fühlen.» Insgesamt 14 Lehrpersonen aus der Region unterrichten in den zwei Kursen Fächer wie Berufskunde, Allgemeinbildung, Englisch, Informatik und Sport. Für die Internatsleitung und die Aufsicht über die Jugendlichen wird das Ehepaar Schneider finanziell entschädigt. Dazu kommen Pensionskosten pro Tag und Lernende, Mieten für die Schulräume sowie die Einnahmen aus Getränkeautomaten und Kioskverkäufen. Zufrieden zieht Hotelier René Schneider Bilanz: «Das Schulungsprojekt ist gut durchdacht und hat Hand und Fuss, sonst hätte die Bank nicht mitgeholfen, es zu verwirklichen.» Monika Hartig >
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