Wacker Thun: «Die Devise ‹Verliert!› geben wir nicht aus»
Wacker Thun steht im EHF-Cup vor dem Einzug in die nächste Runde. Sinn und Zweck der Teilnahme am Europapokal sind nicht unumstritten.

Der Europacup ist ein Verlustgeschäft. Wieso nimmt das klamme Wacker dennoch teil?Remo Badertscher:Wenn man sich qualifiziert, erwarten die Leute, dass man mitmacht. Wir gewinnen wertvolle Erfahrungen, indem wir uns mit Teams messen, auf die wir im Alltag nicht treffen. Und die Reisen schweissen zusammen. Ausserdem ist die Teilnahme am EHF-Cup nicht mit riesigen Ausgaben verbunden; diese sind weit davon entfernt, den Klub zu ruinieren.
Dabei zu sein, kostet nicht bloss Geld, sondern auch Substanz. Die Teilnahme am EHF-Cup verringert die Wahrscheinlichkeit, Meister zu werden.Der Spieler betrachtet dies anders. Er freut sich auf ein Abenteuer, darauf, andere Hallen, andere Gegner zu sehen, zumal wir uns im Sommer ausschliesslich zu Hause vorbereiten. Und man passt das Training den Umständen an, sodass die physische Belastung nicht höher ist, als wenn man nicht mitmachen würde.
Üben die Sponsoren Druck aus, weil sie von der zusätzlichen Plattform profitieren?Nein. Aber bestimmt freut es unsere Partner, wenn wir im Europacup dabei sind. Wer international spielt, erhält Aufmerksamkeit, wird als Spitzenklub wahrgenommen – von der Bevölkerung und von den Medien.
Setzen Sie sich auch in der 3. Runde durch, stünden Sie in der Gruppenphase. Wie gross ist der Reiz, da mitzumachen?Zunächst: Wir sind noch lange nicht in der 3. Runde. Westwien ist ein starker Gegner, und wenn das Momentum kippt, liegen wir schnell fünf Tore hinten. Die Gruppenphase ist sportlich betrachtet sehr erstrebenswert, wir würden auf grosse Vereine aus grossen Ligen treffen. Angesichts der finanziellen Situation wäre sie aber kein Segen.
Im Wissen darum: Wie würde Wacker die beiden Partien denn in Angriff nehmen?Die Devise «Verliert!» geben wir bestimmt nicht aus. Sollten wir uns für die 3. Runde qualifizieren, würden wir selbstverständlich versuchen, uns auch da durchzusetzen.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch