Von Siebenthal schafft Historisches
Nathalie von Siebenthal beendete die Tour de Ski als Achte und somit als erste Schweizerin in den Top Ten. Der Sieg ging an die Norwegerin Heidi Weng.

Einen Platz verlor Nathalie von Siebenthal in der Schlussetappe der Tour de Ski noch. Von einer Enttäuschung wollte sie aber nicht sprechen. «Ich hätte heute noch locker aus den Top Ten fallen können. Also ist dieses Resultat okay», sagte sie im Val di Fiemme.
«Die Tour war für mich ein Erfolg, ich gehe mit einem guten Gefühl an die Weltmeisterschaften.» Die Titelkämpfe beginnen in knapp sieben Wochen im finnischen Lahti.
Der Berner Oberländerin gelang in der Schussetappe mit dem gefürchteten Anstieg auf die Alpe Cermis eine ansprechende Leistung, der erhoffte Exploit blieb aber aus. Die Rampe vom Talgrund bis zum Ziel bei der Mittelstation der Gondelbahn zur Alpe Cermis meisterte sie mit der zehntbesten Abschnittszeit – knapp eine Minute langsamer als Heidi Weng.
Die Berner Oberländerin musste auf dem auf ihre Fähigkeiten zugeschnittenen Parcours allerdings mehr leiden als erhofft. Sie fing eine kleine Krise ein und quälte sich im eigenen Rhythmus hoch. «Ich griff zu Beginn etwas an, das war wohl nicht eine gute Idee», meinte sie.
Erste Schweizer in Top Ten
Die Russin Julia Tschekalewa, die beim Handicap-Start den von der Schweizerin angepeilten 6. Rang innehatte, hielt von Siebenthal nicht stand. Mit Kerttu Niskanen und Anne Kyllönen zogen aber noch zwei Finninnen an der Bernerin vorbei.
Auch mit ihrem 8. Platz im Gesamtklassement unterbot die 23-Jährige die bisherige Bestmarke einer Schweizer Langläuferin, aufgestellt vor neun Jahren von Seraina Mischol, um vier Ränge. Die Grundlage dafür hatte sie sich in den Tagen zuvor geschaffen, als sie in Oberstdorf, Toblach und in Lago di Tesero die Ränge 11, zweimal 7 und 10 erreichte.
Von Siebenthal befindet sich im Aufwärtstrend – sowohl langfristig als auch bezogen auf die laufende Saison. Sie hatte die Tour de Ski 2015 als 17. abgeschlossen, vor Jahresfrist mit Platz 15. Diesen Winter kam sie zunächst nur schwer in die Gänge und enttäuschte vorab in Klassischrennen. Ein erstes Ausrufezeichen war ihr vor einem Monat in Davos gelungen, als sie Sechste wurde.
Weng logische Siegerin
Heidi Weng feierte mit dem Gesamtsieg den grössten Erfolg ihrer Karriere. Sie fing die 19 Sekunden vor ihr gestartete Schwedin Stina Nilsson bereits zu Beginn des Anstiegs ab. Weng ist die dritte Norwegerin nach Therese Johaug (2014, 2016) und Marit Björgen (2015), die die Tour de Ski gewann. In den drei Jahren zuvor hatte die Weltcupleaderin jeweils den 3. Gesamtrang belegt.
Die mittlerweile 25-Jährige ist eine Allrounderin, die sich jeden Erfolg hart erarbeiten muss. Das Talent wurde ihr nicht in die Wiege gelegt. Vielmehr ist die Frau aus Oslo eine Arbeiterin, die über den Trainingsfleiss Schritt für Schritt der Spitze näher rückte. Anders als die wegen Dopings suspendierte Vorjahressiegerin Johaug ist Weng zurückhaltend. Interviews gibt sie nicht gerne.
Die am Ende drittplatzierte Nilsson wurde während des Schlussaufstiegs auch noch von Krista Pärmäkoski überholt. Mit 1:37 Minuten Rückstand auf Weng wurde die Finnin Zweite.
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