Von Egger Bier gibts nun auch Wasser
Nach vierzehn verschiedenen Biersorten bringt die Brauerei Egger ein neues Getränk auf den Markt: ein kohlensäurehaltiges Wasser aus der eigenen Quelle.

Wenn man das Areal der Brauerei Worb betritt, fällt dem Besucher als Erstes die Wand voller roter Harassen auf. Diese türmt sich auf der linken Seite des Hofs mehrere Meter in die Höhe. Linst man in die gestapelten Kisten, erblickt man aber neuerdings nicht mehr nur die verschiedenen typischen gelb-schwarzen Deckel der Egger-Biere. Nein, dazwischen hat sich eine elegante Flasche mit blauem Etikett und blauem Deckel dazugesellt.
Diese Flasche markiert nicht etwa eine neue Bierkreation: Die Brauerei Egger produziert seit kurzem ihr eigenes kohlensäurehaltiges Wasser. «Unsere Quelle schöpft sehr viel Wasser in guter Qualität, und einen grossen Teil davon konnten wir bisher gar nicht nutzen», erklärt Michael Egger, der die Firma gemeinsam mit seinem Bruder Marcel Egger vom Vater übernommen hat.
Die ganze Menge an Wasser, die nicht für die Bierproduktion benötigt wird, gehe direkt in einen Überlauf und zurück in den Bach. «Wir haben uns schon länger überlegt, wie wir es schaffen könnten, mehr von unserem guten Wasser zu nutzen», sagt Marcel Egger. Das hat die beiden dazu bewogen, in die Produktion eines eigenen Wassers zu investieren.
Ausserdem komme das Wasser, das die Verbraucher kauften, häufig von weit her, sagen Eggers. Ihr Produkt solle deshalb auch ein Statement sein für die Regionalität. «Wir werden aber sicher nicht den Mineralwassermarkt mit unserem Produkt fluten», erklären Marcel und Michael Egger mit einem Schmunzeln. Dafür sei das Gebinde – das Wasser wird ausschliesslich in eine Halbliterglasflasche abgefüllt – dann doch das falsche Format.
«Wir wollten eigentlich vor allem etwas Sinnvolles mit dem Quellwasser gestalten.» Und die Reaktionen auf ihre Idee waren allesamt positiv. Es gebe ein grosses Bedürfnis nach regionalen Produkten mit einem persönlichen Bezug.
Ohne Spuren von Bier
Und wie sieht es konkret bei der Produktion aus? Wie schwierig ist es, das Getränk gleichzeitig mit den verschiedenen Bieren herzustellen?
«Die Schwierigkeit am Anfang des Prozesses war tatsächlich, dass das Wasser keinen Biergeschmack annimmt», sagt Michael Egger. Wasser sei eine empfindliche Flüssigkeit und verzeihe nichts. Schon eine Gummidichtung, durch die einmal Bier geflossen sei, könne ein bisschen Geschmack ins Wasser abgeben. «Wir haben uns zu Beginn überlegt, ob wir auf das Etikett schreiben sollen: ‹Kann Spuren von Bier enthalten›», sagen die Brüder lachend.
Das Egger-Wasser wird aus aus diesem Grund nicht von der Quelle in einen Tank gefüllt, bevor ihm Kohlensäure beigegeben wird. Eine sogenannte Inlinekarbonisierung versetzt das Wasser bereits in der Leitung mit der Kohlensäure. Von dort aus wird es direkt in Flaschen abgefüllt. «So kommt es nicht in Berührung mit anderen Armaturen.»
Noch keine Saison
Monatlich werden etwa 1600 Flaschen des Egger-Wassers abgefüllt. Diese kann man bei der Brauerei im eigenen Laden für 1.10 Franken kaufen, die leeren Flaschen können zurückgebracht werden. Einzelne Restaurants und Getränkehändler haben das Wasser auch schon in ihr Sortiment aufgenommen. «Tendenz steigend», so Eggers. «Das Wasser ist aber erst vor kurzem auf den Markt gekommen und hatte eigentlich noch gar nie richtig Saison – diese ist nämlich vor allem im Sommer.»
Dass die beiden Brüder zukünftig neben dem Wasser noch weitere Getränke herstellen werden, ist nicht geplant. Aber: «Man soll niemals nie sagen, das Know-how wäre bei uns in der Brauerei vorhanden», so Michael Egger.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch