Vom Thurgau auf die Wäckerschwend
Petra und Gabriel Gugler, die neuen Besitzer der Wäck in Ochlenberg, haben diese als Eventlokal wieder eröffnet. Die ersten Konzerte gingen bereits über die Bühne.

Bernhard «Bänz» Fiechter musste sich gedulden. Seit November 2014 hatte der frühere Sonne-Wirt einen Käufer für sein legendäres Konzertlokal auf der Wäckerschwend gesucht — ohne Erfolg. So war es ungewiss, ob in der Wäck je wieder Konzerte über die Bühne gehen würden. Dort, wo sich ab Mitte der 90er-Jahre lange Zeit die Grossen der Mundartrockszene die Klinke in die Hand gegeben hatten.
Entsprechend ruhig war es zuletzt um die Wäck geworden. Auch das Restaurant blieb geschlossen. Mittlerweile aber ist im Ochlenberger Weiler wieder Leben eingekehrt: Vorigen Frühling sind Petra und Gabriel Gugler mit ihren vier Kindern in das Gebäude eingezogen, das neben einer Wohnung und zusätzlichen Zimmern auch Gaststube, Gartenwirtschaft und Konzertsaal umfasst.
Guglers, die das 1567 Quadratmeter grosse Grundstück samt Stallung und Schopf gekauft haben, hatten zuvor 14 Jahre im Thurgau gelebt und stammen ursprünglich aus dem Zürcher Unterland. Sie seien schon länger auf der Suche nach einer Liegenschaft mit genügend Umschwung für ihre Tiere gewesen, sagt Petra Gugler.
Sie und ihr Mann halten hobbymässig Pferde und Ziegen. In der Ostschweiz hätten sie jedoch nichts Passendes gefunden, weshalb sie ihre Suche vor zwei Jahren auf die gesamte Deutschschweiz ausgeweitet hätten. Es war Liebe auf den ersten Blick: «Der Charme der Wäck hat der ganzen Familie sogleich gefallen», freut sich die 40-Jährige.
«Familiäres Flair»
Und freuen dürfen sich auch die Musikfans: Die neue Besitzerfamilie will die Wäck nämlich — ganz im Sinne von Bänz Fiechter — als Eventlokal weiterbetreiben. Das erste Konzert fand im Dezember mit dem 16. Chrisaschtrock statt. Mittlerweile standen auch schon der Bluessänger Philipp Fankhauser und die aus der Region Burgdorf stammende Band Metamorphunk auf der Bühne. Sie seien sehr zufrieden damit, wie es angelaufen sei, sagt Petra Gugler.
Zwischen 150 und 250 Leute hätten zu den Konzerten jeweils den Weg auf die Wäckerschwend gefunden. «Wir waren positiv überrascht.» Gugler weiss aber auch: «Um die Wäck wieder als Eventlokal zu etablieren, braucht es Zeit.» Die Musiker, das weiss sie, würden an der Lokalität sowieso ihren Gefallen finden: «Sie ist nicht zu gross, aber auch nicht zu klein und bietet ein familiäres Flair.» So könnten die Musiker zum Beispiel auch auf der Wäckerschwend übernachten.
Die nächsten Termine stehen bereits fest: Am 16. März laden Guglers zu einer Irish-Folk-Party, und für den 10. Mai hat Zauberer und Comedian Michel Gammenthaler sein Kommen angekündigt. Das Ziel sei es, einmal im Monat einen Event zu veranstalten — jeweils von Herbst bis Frühling. «Um den Festivals nicht in die Quere zu kommen», sagt Petra Gugler. In der restlichen Zeit können die Räumlichkeiten von Privaten, Vereinen und Firmen gemietet werden. Insbesondere für Hochzeiten habe es schon überraschend viele Anfragen gegeben.
Ohne Restaurant
Verzichten müssen die Gäste auf der Wäckerschwend hingegen auf ein Restaurant. Dieses, bestätigt Petra Gugler, werde nicht wieder in Betrieb genommen. «Der Aufwand wäre zu gross.» Stattdessen werden Wanderer oder sonstige Besucher am Wochenende bei schönem Wetter im Gartenbeizli bedient. Neben Getränken werden dort etwa kalte Platten mit Fleisch angeboten.
Kommt hinzu, dass am Freitag mit einer Antrinkete die Reitibar wieder eröffnet wird. Diese wird gemäss Website ein- bis zweimal im Monat jeweils ab 18 Uhr die Türen offen haben. Die Öffnungszeiten werden jeweils auf der Website aktualisiert. Je nach Wetter und Jahreszeit gibt es auch Würste vom Grill oder Raclette. Die Bar sei hierfür wieder «in Schuss gebracht» und gemütlich eingerichtet worden, sagt Gugler. Umgebaut worden sei sie aber nicht. «Den einzigartigen Charakter, den das Haus hat, wollten wir unbedingt erhalten.»
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