Vom Grinsen bis zur Gänsehaut
Gegen Xamax treffen Felix Mambimbi und Nicolas Bürgy erstmals für die Berner Young Boys.

Als die ersten Xamax-Spieler mit hängenden Köpfen bereits in Richtung Mannschaftscar marschieren, kommt Felix Mambimbi nach dem Auslaufen verschwitzt und ausser Atem in der Mixed-Zone an. Mit erhobenem Kopf. Denn: Was für viele ein Traum ist, wurde für Mambimbi Minuten zuvor Realität: Er hat das erste Tor als Profi erzielt. Die Erleichterung ist seinen Worten anzumerken. Für den 170 cm grossen Stürmer ist es eines von bereits vielen Highlights in diesem Jahr. Am 17. Februar debütierte er in der Super League, beim vorletzten Spiel gegen den FC Zürich stand er erstmals in der Startelf, nun also die Torpremiere.
Und wie sehr er diese wollte, zeigt die Szene, die dazu geführt hat. Als Marvin Spielmann den Ball an der Mittellinie übernimmt, erblickt der 18-Jährige seine Chance, nimmt Tempo auf, sprintet übers halbe Feld. Der Pass kommt, er kontrolliert den Ball. Und dann ist da diese Stimme im Kopf, die ihm sagt: «Ruhig bleiben, durchschnaufen, zielen, schiessen.» Teamkollege Jean-Pierre Nsame hat ihm diese Worte am Vortag mit auf den Weg gegeben. «Et voilà, es hat tatsächlich funktioniert», erzählt Mambimbi mit einem breiten Grinsen im Gesicht. Der wuchtige Schuss fand via Latte den Weg ins Netz.
Dass Mambimbi das Toreschiessen beherrscht, hat er in der U-21 der Young Boys eindrücklich unter Beweis gestellt. Nun reüssiert er also auch in der Super League – dies nicht zuletzt zur Begeisterung seines Ausbildungstrainers bei YB und jetzigen Xamax-Coachs Joël Magnin. «Es freut mich sehr, die Entwicklung von Felix zu sehen. Es ist schön, dass ihm das erste Tor gelungen ist. Aber es hätte nicht unbedingt gegen Xamax sein müssen.» Auch Ex-YB-Verteidiger Kevin Mbabu meldete sich via Social Media und schrieb auf Instagram: «Gratuliere, kleiner Bruder. Das erste Tor von vielen.»
Bei Bürgy stand die Zeit still
Eine weitere Premiere feierte Innenverteidiger Nicolas Bürgy. Der Belper traf erstmals für Gelb-Schwarz und zum zweiten Mal in der Super League nach seinem Tor für Thun gegen St. Gallen im April 2017. «Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper», sagt Bürgy. Nach einer einstudierten Eckballvariante kommt der Ball von Saidy Janko zum 24-Jährigen, dieser hält den Fuss hin, und sieht, wie die Kugel an Walthert vorbeigeht, an den Innenpfosten prallt und im Tor landet. «Die Zeit stand still. Es ging so lange, bis der Ball von meinem Fuss über die Linie ging.» Und als er im Stade de Suisse als Torschütze aufgerufen wurde, das sei ein unglaubliches Gefühl gewesen, erzählt Bürgy. «Ich habe mir schon oft vorgestellt, wie es wäre, wenn anstatt Hoarau oder Nsame mal mein Name skandiert wird.»
Es war ein Abend, an dem zwei Träume in Erfüllung gingen.
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