Vollgas ohne Steuerrad
Wenn Washington Gefallen an einer Technologie findet, dann zeigt die US-Politzentrale das auch mit dem Portemonnaie. Und wie.

Die Obama-Regierung setzt auf selbstfahrende Autos. Deshalb will sie vier Milliarden US-Dollar in den nächsten zehn Jahren in die neue Technik investieren. Das gab Verkehrsminister Anthony Foxx an der internationalen Autoshow in Detroit bekannt – begleitet von Vertretern von GM, Ford, Tesla, Volvo, Fiat Chrysler, Delphi und Google.
Das geplante Programm soll die Akzeptanz für selbstfahrende Autos erhöhen, den Verkehr fliessender und sicherer zu machen. «Wir stehen am Anfang einer neuen Ära mit enormem Potenzial, um Leben zu retten, Abgase zu reduzieren und die Mobilität zu transformieren», sagte Verkehrsminister Foxx. Die US-Transportinfrastruktur sei mit dem prognostizierten Bevölkerungswachstum überfordert. Wenn die Regierung nicht umdenke, werden in Zukunft auf den Strassen die Autos nicht mehr fahren, sondern kriechen, so der Verkehrsminister.
Nationale statt staatliche Regeln
Damit sich möglichst bald etwas ändert, will die Regierung während der kommenden sechs Monate neue Regeln zusammen mit Automobilherstellern und Techfirmen ausarbeiten. Diese sollen die Hürden für die futuristischen Fahrzeuge reduzieren. Denn der Mangel an klaren Vorgaben gehöre derzeit zu den grössten Hindernissen in der Branche. Die Auto- und die Techindustrie freuen sich über Obamas-Pläne.
John Krafcik, Chef für die selbstfahrenden Autos bei Google, sagt, er schätze vor allem den Effort, nationale Richtlinien zu schaffen, damit nicht jeder einzelne Staat seine eigenen aufstellt, und dass das Ministerium in Washington die Sicherheitsvorteile erkannt habe und ihnen Wertschätzung entgegenbringt. Auch Volvo-Chef Håkan Samuelsson sagte, dass nationale Richtlinien enorm wichtig seien, damit die selbstfahrenden Autos nicht einzelne Funktionen abschalten müssten, wenn sie eine Staatsgrenze überquerten. Bisher haben Kalifornien, Nevada, Florida und Michigan staatliche Regulierungen für Tests von selbstfahrenden Autos. Diese passen aber beispielsweise Google gar nicht. Sie sagen, dass diese Regulierungen Tests verhinderten.
In den nächsten zehn Jahren soll nun sichergestellt werden, dass die Rahmenbedingungen und die Infrastruktur für die selbstfahrenden Autos bereit sind und die Fahrzeuge sicher sind. Wie Obama die vier Milliarden aber genau investieren will, ist derzeit noch unklar, da sie Teil des Budget 2016 sind, das erst am 9. Februar präsentiert wird.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch