Vinothek präsentierte Prosa und Lyrik
Prosa und Lyrik mit Rot- oder Weisswein: Ein Duett der Genüsse bot sich in der Vinothek in Thun dem spärlichen Publikum.
Ein Kulturevent der besonders feinen Art: Der Auftakt zur von Simone Iadeluca neu belebten Tradition von Kultur in der Vinothek Thun gelang auf Anhieb. Die Kulturgeniesser durften sich nicht nur den Wein auf der Zunge, sondern auch die zu Bildern verdichteten Wortmalereien von Svenja Herrmann und die von trockenem rumänischem Humor geprägten Romanauszüge von Catalin Dorian Florescu im Ohr zergehen lassen.
Duell oder Duett?
Nach Grossstadt-Gedichten über Chopin im Waschsalon, Wolkenspiegelungen, eine Pommesbude, Marktszenen und das Zürich, das keinen Herbst sieht und keine Musik hört, gab Svenja Herrmann den Rat, die Welt aus den Augen eines Tintenfischs zu betrachten. Wie Bilder der modernen Kunst, nicht immer einfach nachzuvollziehen, doch in ihrer Aussage jedes Mal von Neuem zu Entdeckungen auffordernd, präsentierte sich ihre Lyrik ganz im Gegenspiel zur Prosa Florescus. Der in Rumänien geborene und seit 1982 in Zürich lebende Catalin Dorian Florescu las aus seinem Roman «Zaira», der Geschichte einer alten Dame aus Rumänien, die ihre traumatische Kindheit erzählt. «Sie übertreiben und sie fluchen gerne – am besten sind sie, wenn sie fluchend übertreiben», beschreibt Florescu mit den Worten der Protagonistin liebevoll seine Landsleute. Die Moderatorin Tabea Steiner forderte mit ihren Fragen zur direkten Gegenüberstellung von Prosa und Lyrik auf. Erstaunliches kam dabei zu Tage.
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