Viel ausgeben wollen – und können
In den nächsten Jahren stehen voraussichtlich Investitionen in Höhe von rund 5 Millionen an. Die Vereine rufen nach einer neuen Turnhalle, und die Schule braucht mehr Platz – und das, obschon die Oberstufe wohl wegzieht.

Trub gehört zwar zu jenen achtzehn Gemeinden im Kanton, die mehr Geld aus dem Finanzausgleich erhalten, als sie an Steuern einnehmen. «Aber wir haben eine gute Ausgangslage und dürfen wieder einmal etwas wagen», sagte Gemeindeschreiber und Finanzverwalter Ernst Kohler an der Gemeindeversammlung.
Die gute Ausgangslage bezog er nicht auf die 6000 Franken, die Trub nächstes Jahr gemäss Budget bei einem Aufwand von rund 5,6 Millionen vorwärtsmachen wird. Sondern auf das Eigenkapital, das aktuell rund 22 Steuerzehnteln entspreche.
Dies erlaube es, in den nächsten Jahren nicht nur in Strassen zu investieren, sondern auch eine Schulraumerweiterung und eine neue Turnhalle zu planen. Eine Arbeitsgruppe sei daran, eine Standortanalyse vorzunehmen, erfuhren die 38 Bürger, die das Budget einstimmig genehmigten.
Ein Zentrum ist Thema
Gleich aus drei verschiedenen Richtungen kam der Anstoss, der den Gemeinderat dazu bewog, im Finanzplan für die nächsten vier Jahre Investitionen von insgesamt rund 5 Millionen einzustellen: Die Vereine rufen nach einer neuen Turnhalle, der Lehrplan 21 macht mehr Schulraum nötig und vor allem: Die Schule wird neu organisiert.
Nachdem der Gemeinderat von Langnau die Schulkommission beauftragt hatte, an der Oberstufe ein durchlässiges Modell einzuführen, mussten auch die Kommissionen von Trub und Trubschachen über die Bücher. Denn das bedeutet, dass ihre Sekundarschüler in Langnau nicht mehr in reinen Sekundarschulklassen unterrichtet würden. Ein Oberstufenzentrum stand im Raum.
Ein Geben und Nehmen
Eine Arbeitsgruppe aus Vertretern aller drei Gemeinden einigte sich dann auf die Variante, gemäss der ein solches Zentrum nicht nur in Langnau, sondern auch in Trubschachen realisiert werden soll. Die Truber Oberstufenschüler würden also dereinst alle in Trubschachen unterrichtet – sofern die Gemeindeversammlungen dieser Änderung zustimmen werden.
Diese Information wurde in Trub ohne Murren zur Kenntnis genommen. Denn gemäss den Plänen wird die Gemeinde nicht nur Schüler abgeben, sondern auch neue aufnehmen. Die Arbeitsgruppe sowie die Schulkommissionen und Gemeinderäte beider Gemeinden haben vor, in Trub ein Mittelstufenzentrum anzusiedeln.
Das würde bedeuten, dass auch die Viert- bis Sechstklässler von Trubschachen in Trub unterrichtet würden. Nur im Schulhaus Fankhaus würde sich vom Kindergarten bis zur 6. Klasse nichts ändern. Doch auch hierzu müssen die Einwohner beider Gemeinden dereinst an einer Gemeindeversammlung zuerst Ja sagen.
Für die Zukunft
«Das wäre eine freundnachbarschaftliche Lösung», sagte der Truber Co-Schulleiter Matthias Pfister, «und beide Gemeinden könnten ihre Strukturen stärken.» In den vergangenen zehn bis fünfzehn Jahren habe Trub immer wieder auf Veränderungen reagiert, Schulhäuser geschlossen und «Murkslösungen» erarbeitet. «Jetzt können wir Schulstrukturen erarbeiten, die für die Zukunft stimmen», sagte er.
Laut der Truber Vizegemeindepräsidentin Rosmarie Fankhauser hofft die Arbeitsgruppe, der Gemeindeversammlung vom Mai 2018 einen Beschluss über das weitere Vorgehen vorlegen zu können. Im besten Fall würde die neue Lösung im Dezember 2018 beschlossen.
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