Verwirrung um «Waffenteile» aus 3D-Printer
Die britische Polizei hatte bei einer Razzia Teile aus einem 3D-Drucker beschlagnahmt, die sie für einen Abzugshahn und ein Magazin hielt.
Eine Einheit der britischen Polizei hatte am Donnerstag in Manchester bei einer Razzia in einem Laden Teile aus einem 3D-Drucker entdeckt, die sie für einen Abzugshahn und ein Waffenmagazin hielt. Zunächst schien es, als ob es erstmals einer kriminellen Bande gelungen war, selbst Waffen zu drucken. Doch später war vieles nicht mehr so klar.
Die neue Technologie des 3D-Druckens ermöglicht es auch Privatmenschen, unterschiedliche und teils hochkomplexe Gegenstände in Heimarbeit zu fertigen. Dabei brennt der 3D-Drucker nach Vorgaben des Nutzers eine Art Pulver Schicht auf Schicht, um ein Objekt zu produzieren. Als Material dienen etwa Plastik, Harz und Metall. Die Drucker sind bereits ab 1500 Euro zu kaufen.
Im Frühjahr war ein Bauplan für eine Pistole aus dem 3D-Drucker im Internet aufgetaucht. Bis zur Löschung des entsprechenden Links wurde die Anleitung etwa 100'000 Mal heruntergeladen.
Nur Material eines Druckers?
Die britische Polizei sagte, kriminelle Banden seien dabei, sich eine Technologie anzueignen, mit der sie selbst die Waffen der Zukunft herstellen könnten. Demnach ist vor allem das Material der Selbstbau-Pistolen gefährlich. «Weil sie aus Plastik sind, sind sie von Waffendetektoren kaum zu entdecken», sagte der Polizeisprecher.
Im Fall des Ladenbesitzers aus Manchester hat die Polizei aber möglicherweise vorschnelle Schlüsse gezogen: Gegenüber «Manchester Evening News» sagte der Ladenbesitzer, es handle sich beidem beschlagnahmten Material um Teile eines Druckers.
Leser von Technologie-Seiten wie «TechHive» oder «The Verge» gaben dem Ladenbesitzer recht. Die Polizei sagte daraufhin, sie könne tatsächlich noch nicht bestätigen, dass es sich um Waffenteile handle. Weitere Untersuchungen seien im Gange.
SDA/kle
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