Verwirrung um verurteilte Iranerin
Die Iranerin Sakineh Mohammadi Ashtiani ist nach Angaben des Komitees gegen die Steinigung nicht mehr in Haft. Ein iranischer Sender behauptet das Gegenteil.
Die zum Tode verurteilte Iranerin Sakineh Mohammadi Ashtiani ist nach Angaben des staatlichen Fernsehens nicht freigelassen worden. Die «Mörderin» Mohammadi Ashtiani sei nicht auf freiem Fuss, berichtete der englischsprachige iranische Sender Press TV am Freitag auf seiner Website.
Gegenteilige Angaben seien Teil einer «grossen Propagandakampagne der westlichen Medien». Am Donnerstagabend hatte die in Deutschland lebende Sprecherin des Komitees gegen die Steinigung, Mina Ahadi, gesagt, sie habe Informationen, wonach Ashtiani, ihr Sohn und ihr Anwalt frei seien. Am Abend werde es im englischsprachigen iranischen Fernsehsender Press TV eine Sendung geben, in welcher dies «zu hundert Prozent bestätigt» werde.
Angebliche Verwicklung in Mord
Ashtiani war 2006 wegen der angeblichen Verwicklung in den Mord an ihrem Ehemann und wegen mehrfachen Ehebruchs zum Tod durch Steinigung verurteilt worden. Die Verurteilung wegen Mordes wurde im Jahr 2007 in zehn Jahre Haft umgewandelt, die Todesstrafe wegen Ehebruchs jedoch im selben Jahr bestätigt. Der Fall hatte international für grosses Aufsehen gesorgt.
Wie die in Deutschland lebende Sprecherin der Organisation, Mina Ahadi, am Donnerstagabend telefonisch der Nachrichtenagentur AFP in Berlin sagte, sollen auch Ashtianis Sohn und ihr Anwalt auf freiem Fuss sein. Über das Schicksal der beiden mit Ashtianis Sohn und ihrem Anwalt festgenommenen deutschen Journalisten sagte die Sprecherin nichts.
Wegen Interview in Haft
Die beiden deutschen Reporter sitzen seit Oktober im iranischen Tabris in Haft, weil sie den Sohn Ashtianis interviewen wollten. Am Montag hatte das iranische Aussenministerium mitgeteilt, es prüfe ein Gesuch der beiden, über den Jahreswechsel ihre Familien sehen zu können.
AFP/miw
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