Verwirrung um Festnahme von Al-Qaida-Mitglied in Kairo
Kurz nachdem die ägyptischen Behörden verkündeten, Saif al-Adel verhaftet zu haben, dementierten sie wieder die Festnahme. Auch die USA sprechen von einer Verwechslung.
Die ägyptischen Behörden haben nach eigenen Angaben einen Mann festgenommen, der von den USA als mutmassliches Führungsmitglied des Terrornetzwerks al-Qaida geführt wird. Mohammed Ibrahim Makkawi sei auf dem Kairoer Flughafen bei seiner Rückkehr aus Pakistan in Gewahrsam genommen worden.
Der Festgenommene selbst erklärte vor Journalisten, es handele sich um eine Verwechslung. Er sei nicht wie vermutet der ranghohe Al-Qaida-Führer mit Kampfnamen Saif al-Adel. Er habe seit 1989 nichts mit der Terrororganisation zu tun gehabt. Die USA führen Saif al Adel - das Pseudonym bedeutet «Schwert der Gerechtigkeit» - als Mohammed Ibrahim Makkawi auf ihrer Liste gesuchter Terroristen. Makkawi war über Dubai eingereist und wurde zur Vernehmung abgeführt. Frühere Extremisten erklärten, die US-Angaben seien falsch: Es handele sich um zwei verschiedene Personen. Auch aus US-Sicherheitskreisen hiess es, beim festgesetzten Mann handele es sich nicht um das ranghohe Mitglied der Terrororganisation mit Kampfnamen Saif al-Adel.
Beteiligung an Bombenanschlägen vorgeworfen
Ein ranghoher Gewährsmann aus ägyptischen Sicherheitskreisen pflichtete dem Beschuldigten bei. Der festgenommene Makkawi sei ein ehemaliger Offizier der ägyptischen Streitkräfte, der sich 1980 abgesetzt habe, um sich dem Kampf im damals von russischen Truppen besetzten Afghanistan anzuschliessen. Dieser Mann werde von den ägyptischen Sicherheitsbehörden im Zusammenhang mit einem Aufstand einer Gruppe islamistischer Extremisten 1994 gegen die damalige Regierung in Ägypten zur Befragung gesucht.
Die USA bezichtigen den Ägypter und mutmasslichen Terroristen Makkawi der Teilnahme an Bombenanschlägen auf die US-Botschaften in Tansania und Kenia am 7. August 1998, bei denen 224 Menschen ums Leben kamen. Dieser Mann gilt als Veteran der Al-Qaida, der einst den militärischen Flügel kommandierte. Nach der US-geführten Invasion in Afghanistan 2001 floh Makkawi in den Iran, wo er eine Zeit lang unter Hausarrest gestellt wurde. Es wird davon ausgegangen, dass er dennoch weiterhin aktiv war. In den vergangenen Jahren habe er nach Pakistan ausreisen dürfen.
AFP/jak/wid
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch