Versteck bleibt verlockend
Entlastung bringen.
Sie haben keinen Aufwand gescheut: Als das Täuferjahr 2007 bevorstand, haben Simon und Regula Fankhauser in ihrem Bauernhaus in Hinter Hütten, Trub, eine Ausstellung realisiert. Sie wollten zeigen, wo ihr Urahn elf Generationen zuvor auf der Heubühne ein Täuferversteck gebaut hatte. Und richteten einen Rundgang ein, der zeigt, wie die Familien zur Zeit der Täuferverfolgungen gelebt hatten. Für die Ausstellung, die Kaffeestube und für das Lädeli im Spycher erhielt die Familie Fankhauser damals eine provisorische Bewilligung. Gegen ihr Gesuch für die definitive Bewilligung gab es keine Einsprachen. Am Anschlag Das Täuferjahr, das die Gäste scharenweise ins Täuferversteck geführt hat, ist längst vorbei. Aber das Interesse am Täuferversteck und am Schicksal des Kühers Christen Fankhauser ist nicht verebbt. «Es kommen noch immer recht viele Gruppen», sagt Regula Fankhauser. Ihre Stimme ist angeschlagen. Das komme von der Anstrengung der letzten Jahre, sagt sie. 250 bis 300 Mal haben sie durch die Ausstellung geführt und die Elemente erklärt. Jetzt ist Winterpause im Hüttengraben. Regula und Simon Fankhauser stehen vor einem Wendepunkt: «Wir müssen uns überlegen, wo wir unsere Kapazitäten einsetzen wollen», sagt die Mutter von drei Kindern. Denn eigentlich sei für sie und ihr Mann klar, dass die Kinder Priorität hätten und der Bauernbetrieb nicht zu kurz kommen dürfe. Doch viele Besucher kämen auch ausserhalb der Öffnungszeiten. Während der Winterpause wollen sich Fankhausers überlegen, wie sie sich organisieren können. Selber nachlesen Eine Entlastung erhofft sich Regula Fankhauser von einem Buch, das das Täuferversteck herausgegeben hat. Es trägt den Titel «Das Täuferschicksal des Kühers Christen Fankhauser». Es ist eine Bildergeschichte, mit Zeichnungen von Rebecca Gugger und dem Text von Paul Hostettler. Auf 40 Seiten lässt sich nachlesen, wie Christen Fankhauser in Hinter Hütten von seiner Frau und den zwei Kindern weggerissen und in Bern mit weiteren Gefangenen eingeschifft und ausgeschafft wurde. Seit der grossen Deportation seien es nächstes Jahr genau 300 Jahre her, sagt Regula Fankhauser. Sie wäre froh, wenn die Interessierten die Geschichte selber nachlesen würden, bevor sie das Täuferversteck besuchen – damit sie selber ihre Stimme schonen und wieder etwas zur Ruhe kommen könnte. Susanne Graf«Das Täuferschicksal des Kühers Christen Fankhauser» kostet 15 Franken. Es ist erhältlich im Bibelpanorama Langnau und Thun, in der Gemeindeschreiberei Trub und bei Simon und Regula Fankhauser, Hinter Hütten, 3537 Fankhaus. E-Mail: taeuferversteck@bluewin.ch.>
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