Versöhnlicher Abschluss für Thuner Handballerinnen
Rotweiss Thun verabschiedet sich mit einem 23:23 gegen Ardesen ehrenvoll von der europäischen Bühne. Während der Meisterschaftspause geht es für Noëlle Frey und Michelle Schmied nun im Nationalteam weiter.

Das Team von Peter Bachmann hat vergangene Woche noch einmal gezeigt, was in ihm steckt. Am Mittwoch gab es in der Meisterschaft einen souveränen 23:16-Auswärtserfolg gegen GC Amicitia. Gegen die Zürcherinnen liessen die Thunerinnen in der ersten Halbzeit bloss vier Gegentore zu.
Im letzten Spiel des Jahres trotzte Rotweiss dann am Samstag den Türkinnen von Ardesen ein 23:23-Unentschieden ab. Dies völlig unerwartet, ging doch das Hinspiel auswärts sang- und klanglos mit 17:36 verloren. «Wir sind damit sehr zufrieden», sagt Noëlle Frey. «Wir haben gezeigt, dass wir mithalten können. Schade, hat es nicht sogar zu einem Sieg gereicht.»
Die Kreisläuferin spricht damit die Schlussphase an. Die Gastgeberinnen führten wenige Minuten vor Schluss noch mit drei Toren Vorsprung. «Uns fehlte aber die Ruhe und Cleverness, diesen zu verwalten. Am Ende mussten wir sogar noch um das Unentschieden bangen, weil die Türkinnen die letzten zwanzig Sekunden in Ballbesitz waren», erzählt Frey.
In der Türkei war Rotweiss noch arg unter die Räder gekommen. «Wir hatten zu viel Respekt», meint Frey. «Wir liessen uns von der lautstarken Stimmung auf den Zuschauerrängen beeindrucken und zahlten Lehrgeld. Schliesslich war dies für einige von uns das erste Europacup-Spiel.»
In der Liga ohne Exploit
Während das europäische Abenteuer für die Thunerinnen bereits zu Ende ist, geht es im neuen Jahr in der nationalen Meisterschaft weiter. In der Liga liegen sie nach zehn Runden auf Platz 4. Hinter Leader Spono Nottwil, Brühl und Zug. Gegen die drei Topteams blieben die Thunerinnen bisher ohne Punkt. Somit verfehlten sie ihr Ziel, das beste Trio der Liga zu ärgern. «Aber wir empfangen Zug und Nottwil noch zu Hause, da würden wir gerne eine Überraschung schaffen», sagt Frey.
Das Problem der Bachmann-Truppe ist die fehlende Konstanz. Die Thunerinnen verlieren noch zu oft die Konzentration und begehen vermeidbare Fehler. Ab Januar ist Laura Celeste Ro-tondo spielberechtigt. Die italienische Nationalspielerin wird das Team bestimmt verstärken. Davon ist auch Frey überzeugt: «Man kennt sie in der Liga noch nicht. Sie wird uns helfen.» Rotondo sass vergangene Woche als Staff-Mitglied erstmals auf der Bank und sammelte Eindrücke von ihrem zukünftigen Team.
Duo im Nationalteam
Während es in der Meisterschaft erst am 6. Januar wieder weitergeht, reisen Noëlle Frey und Michelle Schmied heute zum Nationalteam nach Schaffhausen. Mit der Landesauswahl bestreitet das Duo von Donnerstag bis Samstag ein Vierländerturnier in Tschechien.
Während die 25-jährige Kreisläuferin mit 50 Länderspielen (86 Tore) über viel Routine verfügt, ist die 21-jährige Flügelspielerin Schmied erstmals für das Nationalteam aufgeboten. «Es ist immer cool, wenn eine Mitspielerin dabei ist. Für Michelle bedeutet das eine Chance. Diese muss sie packen», sagt Frey.
Das Nationalteam steckt in einer schwierigen Phase. Nach dem Rücktritt von Trainer Jesper Holmris wird die Equipe interimistisch von Werner Bösch (Brühl) und Urs Mühlethaler (Spono) betreut. Nach einer sieben- bis achtstündigen Busfahrt am Mittwoch nach Cheb (CZE) tritt die Schweiz am Donnerstag gegen Norwegens B-Auswahl an. Am Freitag warten die Gastgeberinnen, und zum Abschluss trifft die Schweiz am Samstag auf Österreich.
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