«Verschwörungstheorien überlagern die historische Sorgfalt»
James Shapiro analysiert die Sehnsucht nach der Biografie in Shakespeares Werk. Und den Fanatismus in der Debatte zur Autorschaft.
Wie erleben Sie die Reaktionen zu Ihren Thesen? Die Anti-Stratfordianer, offenbar erstaunt darüber, dass ich sie ernst nahm, haben entweder abfällig reagiert oder ignoriert, was ich über ihre Ansichten und Motive geschrieben habe. Die Akademiker wiederum, also die Stratfordianer, begrüssen mein Buch als Angriff auf eine irre Randgruppe. Dabei ignorieren sie meine Beobachtung, was sie mit ihren Gegnern gemeinsam haben: etwa die Annahme, man müsse Shakespeares Werk autobiografisch lesen.