Verletzte Polizisten bei schweren Ausschreitungen in Hongkong
Erneut haben Demonstranten versucht, Regierungsgebäude zu blockieren. Die Polizei ging mit Schlagstöcken und Pfefferspray auf die Protestierenden los. Britische Abgeordnete dürfen nicht nach Hongkong reisen.
Bei den seit Wochen schwersten Auseinandersetzungen zwischen prodemokratischen Aktivisten und der Polizei in Hongkong sind 40 Demonstranten festgenommen worden. Mehr als 40 Menschen wurden laut Medien verletzt. Darunter sind nach amtlichen Angaben auch vier Polizisten.
Die Zwischenfälle in der chinesischen Sonderverwaltungsregion dauerten bis zum Montagmorgen an. Es war die fünfte Nacht in Folge mit Zusammenstössen. Die Polizei setzte Pfefferspray und Schlagstöcke ein. Die Regierung verurteilte die «illegalen Akte gewalttätiger Radikaler». Polizisten seien mit Spray aus Feuerlöschern attackiert und mit Wasserflaschen, Pfefferpulver und Helmen beworfen worden. 40 Aktivisten seien in Haft genommen worden.
Die Regierungsstellen blieben am Vormittag geschlossen, sollten am Nachmittag aber wieder geöffnet werden. Auch das Parlament sagte Anhörungen ab.
Post by SocREC 社會記錄頻道.(Video: Facebook/SocREC)
Geschäftsviertel «zurückerobern»
Schon zuvor war es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen gekommen. Mindestens 28 Menschen seien festgenommen worden, sagte eine Polizeisprecherin am Samstagmorgen.
Zu den Auseinandersetzungen kam es im dicht besiedelten Stadtteil Mong Kok, wo sich tausende Protestierende versammelt hatten. Es kam zu Handgemengen, Chaos brach aus. Die Sicherheitsbeamten setzten unter anderem Pfefferspray ein und warfen einige Demonstranten zu Boden, wie die Nachrichtenagentur Reuters meldete.
Die Demonstranten hatten die vierte Nacht in Folge versucht, das Geschäftsviertel Mong Kok «zurückzuerobern». Die Polizei hatte dort eines ihrer wichtigsten Lager sowie Strassenbarrikaden weitgehend geräumt.
China will keine britischen Abgeordneten
China will eine Gruppe britischer Parlamentarier nicht nach Hongkong einreisen lassen. Die Abgeordneten des Unterhauses wollten die Beziehung zwischen Grossbritannien und der ehemaligen britischen Kronkolonie untersuchen.
Ihnen sei mit einem Einreiseverbot gedroht worden, teilte Parlamentsmitglied Richard Ottaway am Sonntagabend mit. Grossbritannien hatte Hongkong 1997 an China übergeben.
Das Londoner Aussenministerium teilte mit, es sei «bedauerlich», dass China dem Komitee keinen Besuch erlaube. Es habe diese Ansicht den chinesischen Behörden «auf höchster Ebene» mitgeteilt.
100'000 prodemokratische Demonstranten
Die von Studenten angeführte Bewegung verlangt eine freie Auswahl von Kandidaten für die 2017 anstehende Wahl des Hongkonger Verwaltungschefs. Sie fordert die demokratischen Rechte und Freiheiten ein, die den Hongkonger Bürgern von der kommunistischen Regierung in Peking zugesagt worden waren.
Auf dem Höhepunkt der Proteste hatten bis zu 100'000 Menschen in Hongkong für mehr Demokratie demonstriert. Am Mittwoch hatte die Polizei zwei Anführer der Studenten festgenommen.
SDA/ajk/chk
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