Vereine kennen kaum Grenzen
Die erste öffentliche Vernehmlassung zum Fusionsprojekt Zukunft Zulgtal läuft Ende Woche ab. Für die im Zulgtal stark verankerten Vereine dürften allfällige Gemeindefusionen kaum Auswirkungen mit sich bringen.
Vereine sind im Zulgtal zahlreich und zwischen Horrenbach-Buchen, Homberg, Buchholterberg, Schwarzenegg und Fahrni in der Bevölkerung über die Gemeindegrenzen stark verankert. Ein Beispiel sind die Feldschützen Innereriz. Jeden Donnerstagabend trainieren die Frauen und Männer des Schützenvereins in ihrem Schiessstand. Und sie kennen dabei kaum Gemeindegrenzen. Während das Schützenhaus der Freizeitsportler auf dem Gebiet der Gemeinde Eriz steht, befinden sich die Zielscheiben in der Gemeinde Horrenbach-Buchen. «Wir betreiben unseren Sport gewissermassen über die Gemeindegrenze hinweg», sagt Roland Hirschi, Präsident der Feldschützen Innereriz. So organisiert Mitglied Martin Wanzenried als örtlicher Kreispräsident gleich für sechs Zulgtaler Schützenvereine jeweils im Frühjahr das gemeinsame Feldschiessen. Die Anlage für diesen gut besuchten Anlass befindet sich in Oberlangenegg, das Ziel auf Erizer Gemeindegebiet. Frist läuft ab Ob die Schützen ihren Sport künftig ohne Gemeindegrenze zwischen Schützenhaus und Zielgelände ausüben können, wird derzeit in den zehn Zulgtalgemeinden diskutiert. Im Gespräch ist ein Grundlagenbericht der die Vor- und Nachteile einer Fusion der Gemeinden Buchholterberg, Eriz, Fahrni, Horrenbach-Buchen, Homberg, Oberlangenegg, Schwendibach, Teuffenthal, Unterlangenegg und Wachseldorn in drei Varianten aufzeigt (wir berichteten mehrmals). Morgen Samstag läuft die erste öffentliche Vernehmlassung zum Grundlagenbericht Fusionsprojekt Zukunft Zulgtal ab. Für die Vereine dürften Gemeindefusionen im Zulgtal kaum Auswirkungen haben. Potenzial für VereineDies jedenfalls stellt die Arbeitsgruppe, welche den Grundlagenbericht in zweijähriger Arbeit verfasst hat, fest. «Viele Vereine sind schon heute gemeindeübergreifend tätigt», sagt Hans-Rudolf Zaugg ehemaliger Gemeindepräsident von Fahrni und Präsident des Projektausschusses Zukunft Zulgtal. Allerdings, schränkt er ein, sei für einzelne Vereine gegenüber der heutigen Situation tendenziell finanzieller Mehraufwand zu erwarten, weil die heutigen unterschiedlichen Beiträge der Gemeinden an die Vereine vermutlich vereinheitlicht würden. «Übungs- und Probelokale müssen natürlich auch weiterhin genutzt werden können», betont Hans-Rudolf Zaugg. Die Arbeitsgruppe ortet indessen auch Potential für die Vereine. «Sie könnten nach Fusionen noch grössere Bedeutung für die Identifikation der Bevölkerung erhalten», so Hans-Rudolf Zaugg weiter. Mit einer gewissen Gelassenheit blicken denn auch weitere Vereine den anstehenden Fusionsdiskussionen entgegen. «Wir sind nicht speziell auf eine Gemeinde fixiert», sagt etwa Daniela Gerber, Dirigentin der Musikgesellschaft Oberlangenegg. Nicht zuletzt auch deshalb, weil deren Mitglieder aus der ganzen Region, aus dem Emmental und aus der Region Bern stammen. Zudem werde die Nachwuchsförderung gemeinsam mit den Musikgesellschaften in Fahrni und Schwarzenegg unter dem Dach der Jugendmusik Wachseldorn organisiert. «Ich haben nicht das Gefühl, dass wir die Eigenständigkeit verlieren», sagt Trudi Kropf, Präsidentin des Gemeinnützigen Frauenvereins Unterlangenegg. Die Zusammenarbeit der regionalen Frauenvereine sei vor allem in der Seniorenbetreuung und in weiteren Bereichen Tradition. Gewisse Ängste seien allerdings feststellbar. «Bislang konnten wird die meisten Räumlichkeiten gratis nutzen, hoffentlich wird sich dies mit allfälligen Fusionen nicht ändern», sagt die Präsidentin Trudi Kropf. Stefan Kammermann >
Fehler gefunden?Jetzt melden.
Dieser Artikel wurde automatisch aus unserem alten Redaktionssystem auf unsere neue Website importiert. Falls Sie auf Darstellungsfehler stossen, bitten wir um Verständnis und einen Hinweis: community-feedback@tamedia.ch