Vandalen versprayen Wahlplakate
Hunderte Plakate, auf denen Grossratskandidaten um die Gunst von Wählern buhlen, sind verschmiert worden. Die SVP überlegt sich rechtliche Schritte gegen die unbekannten Täter.

Am nächsten Sonntag werden die 160 Mitglieder des bernischen Kantonsparlaments neu gewählt. Landauf, landab, von Utzenstorf bis Langnau, sind deshalb Hunderte Plakate von Kandidierenden entlang von Strassen aufgestellt.
Das passt offenbar nicht allen. Massenweise wurden die Porträts der Kandidatinnen und Kandidaten nahezu sämtlicher Parteien mit roten Balken übermalt, verschmiert oder zerstört. «Das ist eine Riesensauerei», sagt SVP-Grossrat Markus Aebi (Hellsau).
Er habe absolut kein Verständnis dafür, zumal es sich nicht mehr um einen Nachtbubenstreich handle, sondern systematisch vorgegangen worden sei. Dabei hätten die Vandalen fast im ganzen Emmental gewütet. «Es ist deprimierend für die Kandidaten, die sich bemüht haben, die Plakate aufzustellen.»
In der SVP werde diskutiert, ob Anzeige erstattet werden solle. Obwohl es wahrscheinlich nicht viel bringe, meint Aebi. So kurz vor dem Wahlsonntag sei es auch kaum mehr möglich und sinnvoll, die Plakate zu ersetzen. Er werde dies jedenfalls nicht mehr tun und sie wegräumen lassen, sagt Aebi.
Verärgert über die Schmierereien ist auch der Burgdorfer SP-Stadtrat und -Grossratskandidat Yves Aeschbacher: «Das ist nicht in Ordnung – egal, welche Partei betroffen ist.» Pro Plakat habe die SP je ein Ersatzexemplar, mehr nicht. Rechtlich gegen die unbekannten Täter vorzugehen, sei jedoch nicht geplant.
Dieser Meinung schliesst sich auch der Burgdorfer FDP-Präsident Elias Maier an, der ebenfalls für den Grossen Rat kandidiert. «Die Schmierereien nerven uns», betont er. Der Aufwand, neue Plakate aufzuhängen, lohne sich jedoch nicht. Die FDP setze sich gerne mit Kritikern auseinander, aber nicht auf diese Weise.
Stark betroffen von den Farbanschlägen ist auch Ernst Tanner (Ranflüh). Er vertritt die EDU seit 2012 im Grossen Rat. Trotzdem nimmt er die Taten gelassen. Würden Ständer niedergedrückt, stelle er diese wieder auf. Und wenn vorrätig, klebe er ein neues Plakat mit seinem Konterfei auf.
Auch im Oberaargau wurden zwischen Langenthal und Huttwil zahlreiche Plakate verschiedener Parteien bereits zum wiederholten Mal verwüstet.
Ob die Berner Kantonspolizei der Täterschaft bereits auf der Spur ist, war am Donnerstag nicht herauszufinden. Wegen einer kantonalen Grossübung der Blaulichtorganisationen war die Medienstelle der Polizei nicht zu erreichen.
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