Langsamverkehr in ThunUttigenstrasse ab Samstag für Fussgänger und Velos geöffnet
Nach rund 40 Jahren wird die Uttigenstrasse wieder auf der gesamten Länge vom Lerchenfeldquartier bis zur Regiestrasse für den Fuss- und Veloverkehr geöffnet.

Vor fast 20 Jahren schon wurde darüber diskutiert, 2016 folgte ein Postulat im Thuner Stadtrat. Am Samstag, 18. Dezember, ist es so weit: Die Uttigenstrasse wird auf ihrer Gesamtlänge für den Langsamverkehr freigegeben. Sie ist rund um die Uhr geöffnet.
Damit existiert nun eine durchgehende Langsamverkehrsverbindung zwischen Uetendorf Allmend und dem Thuner Selveareal. «Die Stadt Thun kann damit eine wichtige im Gesamtverkehrskonzept vorgesehene Massnahme zur Schliessung dieser Netzlücke umsetzen», heisst es in einer Mitteilung, die die Stadt am Donnerstag versandte.
Poller verhindern Autoverkehr
Der mittlere Teil der Strasse – zwischen der Einmündung des Franzosenwegs im Lerchenfeldquartier und dem Bereich auf Höhe der Panzerbrücke – war für Fussgängerinnen und Velofahrer in den letzten rund 40 Jahren gesperrt, weil das Areal dort militärisch genutzt wurde. Der kommunale Richtplan aus dem Jahr 2014 sieht allerdings vor, dass die militärische Nutzung schrittweise in eine zivile Nutzung überführt und das Areal erschlossen wird.
Nach Verzögerungen – so wurde die Öffnung erst für Ende 2020, dann für Sommer 2021 angekündigt – starteten die beiden Eigentümerinnen, die Ruag Real Estate AG und die Armasuisse, im August mit den Bauarbeiten für die Öffnung der Strasse (wir berichteten). Die erste Bauetappe ist nun abgeschlossen.
Der motorisierte Verkehr gelangt wie bisher über die Regiestrasse auf das Areal. Es werden Poller installiert, damit motorisierte Fahrzeuge die Strasse nicht als direkte Verbindung ins Lerchenfeld nutzen. Auf der Uttigenstrasse gilt eine Maximalgeschwindigkeit von 30 Kilometern pro Stunde.
Künftig ein Wohn- und Arbeitsquartier
Entlang der Uttigenstrasse sind sowohl Dienstleistungs- und Gewerbeunternehmen wie auch Bundesbetriebe beheimatet. Gemäss dem Stadtentwicklungskonzept 2035 soll das nördlich der Bahnlinie gelegene Gebiet des Entwicklungsschwerpunkts ESP Thun Nord dereinst zu einem Mischgebiet mit verschiedenen Wohn- und Arbeitsnutzungen werden.
Diese Weiterentwicklung will die Stadt Thun mit der Ruag Real Estate AG und der Armasuisse in den nächsten Jahren konkretisieren, wie sie schreibt.
Die Ruag, die am Donnerstag ebenfalls eine Mitteilung zur Strassenöffnung verschickt hat, versprach darin, dass im Januar 2022 weitere Informationen zum Entwicklungsprojekt folgen werden.
Strasse gehört ab Sommer der Stadt
In der ersten Bauetappe wurden, wie es in der städtischen Mitteilung heisst, insbesondere im Abschnitt Panzerbrücke bis Franzosenweg die Sicherheitsschleusen und -zäune umplatziert. Gleichzeitig ersetzte die Energie Thun AG die Gas- und Wasserleitungen und verlegte das neue Stromtrasse für die Beleuchtung.
Im kommenden Jahr setzen die Ruag und die Armasuisse die Bauarbeiten von der Panzerbrücke in Richtung Regiestrasse fort. Vorgesehen sind neue Gehwege und Beleuchtung. Zudem werden Gleise und strassennahe Vordächer entfernt, die seitlichen Ausfahrten angepasst und ein neuer Belag eingefügt. Diese Baumassnahmen werden bis Sommer 2022 abgeschlossen. Der Verkehr kann während dieser Zeit normal zirkulieren.
Nach Abschluss der Arbeiten geht die Uttigenstrasse samt den Gehwegen – insgesamt sind dies knapp 10’000 Quadratmeter Fläche – ins Eigentum der Stadt Thun über. Bereits ab dem 1. Januar 2022 übernimmt das Tiefbauamt den Winterdienst und den Reinigungsunterhalt.
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