Ursula Haller sagt Adieu
Es ist noch stockfinster, als Ursula Haller gestern Morgen den Zug besteigt: 6.32 Uhr. Sie ist auf einen intensiven Tag vorbereitet. Dennoch wirkt sie gelassen – und trotz der privaten Abschiedsfeier vom Vortag sogar ausgeruht.
Ursula Hallers letzter Besuch als Nationalrätin im Bundeshaus stösst auf reges Interesse. Bereits um 7.15 Uhr steht das erste Interview mit einem lokalen Fernsehsender an. Danach gibts einen Zwischenhalt im Bundeshauscafé, wo die Thuner Noch-Gemeinderätin vor lauter Händeschütteln kaum zum Trinken ihrer Schale – mit kalter Milch – kommt. «Jetzt werde ich schon etwas sentimental», gesteht sie, «schliesslich ist für mich alles hier zum letzten Mal.» Sie sei aber nach wie vor überzeugt, nach 15 Jahren als Nationalrätin den richtigen Zeitpunkt für ihren Rücktritt gewählt zu haben.